Alternatives Wirtschaften in der Hauptstadt
Wie in Berlin neue Maßstäbe für die Ökonomie von morgen entwickelt werden
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In Berlin zeigen vielfältige Initiativen, wie Wirtschaft anders geht: solidarischer, demokratischer, ökologischer und besser für alle. Wir diskutieren, warum das nicht ganz einfach, aber aussichtsreich sein kann.
Schon in den 1970er Jahren sind in Berlin sogenannte "Alternativbetriebe" entstanden. Als Öko-Pioniere haben sie damals beispielsweise im Kollektiv erzeugte ökologische Lebensmittel in der Hauptstadt vertrieben. Heute entwickeln Akteure alternativen Wirtschaftens nicht nur grüne oder faire Produkte, sondern setzen grundsätzlicher an: Sie erfinden Unternehmen neu, sie ersetzen Märkte durch andere Versorgungsformen oder revolutionieren ökonomische Institutionen wie das Geld. So entstehen in Berlin Unternehmen, die neue demokratischere Organisationsformen entwickeln; die Erzeuger und Verbraucher direkt und solidarisch miteinander verbinden; oder die ein alternatives Geldsystem von unten aufbauen wollen. Sind die modernen Sozialunternehmen, Genossenschaften und Kollektive, die derzeit in Berlin entstehen, die Vorboten einer neuen Wirtschaftskultur? Was machen sie anders und wozu? Berlin scheint Brutstätte und Sammelbecken zu sein für neue Ansätze alternativ zu wirtschaften. Wieso eigentlich? Und wie kann Berlin dieses Potenzial nutzen und zu einem internationalen Leuchtturm für alternatives Wirtschaften werden?
Darüber diskutierten wir in der sechsten Ausgabe des Wandelweckers, unserem Morgenimpuls für eine soziale und ökologische Metropole, mit zwei Expertinnen:
- Ela Kagel ist Gründerin von SUPERMARKT, einer Plattform für digitale Kultur und kollaborative Ökonomien in Berlin-Kreuzberg. Darüber hinaus wirkt sie beim Aufbau verschiedener alternativwirtschaftlicher Netzwerke und Initiativen wie Platform Cooperatives Germany und Circles mit. Als Gründerin, Digitalstrategin, freie Produzentin und Moderatorin engagiert sie sich im Bereich der digitalen, kooperativen Ökonomie und der sozialen Innovation. Als Praxispartnerin unterstützt sie das Projekt "Alternative Wirtschaftsweisen in und für Berlin" des Forschungsverbunds Ecornet Berlin.
- Sabrina Schmidt ist Organisationsforscherin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsfeld "Ökologische Produktpolitik" am Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind zukunftsfähige Unternehmensstrukturen und -prozesse, Diffusion nachhaltiger Innovationen, nachhaltige Geschäftsmodelle und Gendergerechtigkeit des alternativen Wirtschaftens. Sie ist Teil des Projekts "Alternative Wirtschaftsweisen in und für Berlin" des Forschungsverbunds Ecornet Berlin.