Zirkuläres Bauen in Berlin – Transformationsroadmap
Circular City Berlin: Vom Potenzial zur Umsetzung
- Publikation
- Zitiervorschlag
Hirschnitz-Garbers, Martin; Hinzmann, Mandy; Lassak, Timo (2021). Zirkuläres Bauen in Berlin – Transformationsroadmap. Circular City Berlin: Vom Potenzial zur Umsetzung. (Wissen. Wandel. Berlin. Report Nr. 10). Berlin: Ecologic Institut, Forschungsverbund Ecornet Berlin.
Über partizipative Stakeholder-Workshops wurden vielversprechende Ansätze identifiziert, die im Sinne einer Roadmap dazu beitragen könnten, zirkuläres Bauen in Berlin langfristig und nachhaltig zu etablieren. Solche Ansätze umfassen einerseits eine stärkere Ausrichtung des rechtlichen Rahmens auf Kreislaufwirtschaft, beispielsweise durch eine Verpflichtung zum selektiven Rückbau in der Berliner Bauordnung. Andererseits empfehlen wir, auch Innovationsprojekte passgenauer zu fördern und die Vernetzung zwischen Demonstrations- und Modellprojekten zu stärken, um die Nachahmung bestehender Ansätze zu vereinfachen. Schließlich bedarf es auch einer noch stärkeren öffentlichen Beschaffung zirkulärer Ansätze im Baubereich, indem die Betrachtung von Lebenszykluskosten in der Beschaffungspraxis erleichtert wird. In der Kombination dieser Ansätze erscheint es möglich, Berlin langfristig als Circular City im Baubereich zu etablieren.
Das Innovationsfeld zirkuläres Bauen in Berlin zeichnet sich durch eine Vielfalt unterschiedlicher Akteure aus. Sie betreiben Projekte, Geschäftsmodelle und Praktiken, die zur Ressourcenschonung und auch zum Klimaschutz entlang des Lebenszyklus von Bauvorhaben beitragen. Die Bandbreite reicht von Gebäudedesigns in modularer Holzbauweise über die Um- und Weiternutzung von Bestandsgebäuden bzw. Wiederverwendung gebrauchter Bauteile bis hin zu hochwertigem Recycling von Baumaterialien für weitere Einsatzzwecke. Gleichzeitig bestehen verschiedene Hemmnisse, die die Verbreitung von Ansätzen zirkulären Bauens erschweren: Dazu gehören beispielsweise rigide Bauvorschriften, fehlende Anreize für die Steigerung der Nachfrage nach zirkulären Baumaterialien, Bedarf an Zwischenlagern für ausgebaute, wiederverwendbare Bauteile, fehlende Standards und unklare Haftungsfragen beim Einsatz von Sekundärbaumaterialien. Zudem fehlen großflächige Erfahrungen mit dem Einsatz von Sekundärbaumaterialien.