Marktinformationsgespräche für die Biobranche: Bio-Wertschöpfungsketten für Getreide, Nischenkulturen, Fleisch und die Gemeinschaftsverpflegung
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Die Brandenburger Land- und Ernährungswirtschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen, aber auch vor großen Chancen. Einerseits behindern historisch bedingte fehlende Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen die Entwicklung, andererseits bietet die steigende Nachfrage aus der Metropolregion Berlin-Brandenburg ein enormes Potenzial für den Ausbau bio-regionaler Absatzmärkte und Wertschöpfungsketten. Mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit und den ökologischen Landbau in Brandenburg weiter zu stärken, wird seit 2022 der Ökoaktionsplan Brandenburg umgesetzt, der darauf abzielt, die ökologisch bewirtschafteten Flächen im Land auf 20 Prozent bis 2024 zu steigern.
Marktinformationsgespräche 2024: Themen und Termine
Im Rahmen des Ökoaktionsplans wurden produktbezogene Marktinformationsgespräche durchgeführt, um Marktakteure aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft miteinander zu vernetzen und aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen zu diskutieren. Diese Gespräche sollten die regionale Bio-Wertschöpfungskette stärken und den Austausch zwischen erzeugenden, verarbeitenden und vermarktenden Betrieben fördern.
Im Oktober und November 2024 fanden vier Marktinformationsgespräche zu den folgenden Themen statt:
- Bio-Getreide (22. Oktober 2024, Heimvolkshochschule am Seddiner See)
Programm - Bio-Nischenkulturen (29. Oktober 2024, Heimvolkshochschule am Seddiner See)
Programm - Bio-Fleisch (18. November 2024, Gut Hesterberg)
Programm - Bio-Wertschöpfungsketten für die Gemeinschaftsverpflegung (19. November 2024, Heimvolkshochschule am Seddiner See)
Programm
Diese Veranstaltungen richteten sich an Landwirt:innen, Erzeugergemeinschaften, Verarbeitungsunternehmen, Händler:innen, Gastronomie sowie Gemeinschaftsverpflegung. Auch Verbände und Organisationen waren eingeladen. Das Ziel war es, die neuesten Entwicklungen und Trends im Bio-Markt zu präsentieren, den Wissenstransfer zu fördern und den Austausch zwischen den Akteuren zu stärken. Zudem sollten neue Kooperationen gefördert werden, um Absatzwege und Geschäftsmodelle in der Bio-Branche weiter auszubauen.
Vorherige Marktinformationsgespräche
Bereits im Jahr 2023 wurden zwei Marktinformationsgespräche durchgeführt. Die Themen "Ökologische Ölsaaten und Körnerleguminosen" sowie "Kartoffeln und Gemüse" standen dabei im Mittelpunkt. Organisiert von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V. und pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V., brachten die Veranstaltungen zahlreiche Akteure zusammen und förderten die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Zielsetzung: Förderung der regionalen Wertschöpfung und des Ökolandbaus
Neben den Marktinformationsgesprächen zielt der Ökoaktionsplan Brandenburg darauf ab, die ökologisch bewirtschafteten Flächen zu erweitern und gleichzeitig die Verfügbarkeit regional erzeugter Bio-Produkte zu verbessern. Zur Erreichung dieser Ziele werden im Rahmen des Ökoaktionsplans neben den Marktinformationsgesprächen verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die von der Erarbeitung von Bio-Marktberichten über die Einführung von Öko-Modellregionen, des Bio-Qualitätszeichens, der Durchführung von Öko-Aktionstagen oder der Schaffung und Entwicklung kurzer Wertschöpfungsketten und lokaler Märkte bis hin zur Bereitstellung von Rahmenbedingungen für die Ökolandbau-Forschung reichen.
Um das von der Landesregierung ausgegebene Ziel von 20 Prozent Ökoflächenanteil bis 2024 zu erreichen, sind Investitionen in Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen unerlässlich. Dabei ist die Förderung von Vernetzung, Kooperationen und Kommunikation entlang der Wertschöpfungskette entscheidend, um Ressourcen effizient zu nutzen und Informationsasymmetrien zu reduzieren.
Ausblick und Beitrag des Ecologic Instituts
Die Marktinformationsgespräche spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung des Austauschs und der Zusammenarbeit in der Brandenburger Bio-Branche. Das Ecologic Institut organisierte und moderierte diese Veranstaltungen, stellte relevante Marktinformationen bereit und schuf eine Plattform, auf der Marktakteure ihre Erfahrungen und Perspektiven teilen können. Dadurch wurde die Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette unterstützt und es konnten konkrete Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen entwickelt werden. So trug das Ecologic Institut dazu bei, den Ökolandbau in Brandenburg zu stärken und regionale Wertschöpfungsketten weiter auszubauen.