Plastik und Umwelt – Verantwortlichkeiten und Auswirkungen zwischen Nord und Süd
46. internationaler UNEP/UNESCO/BMUV-Aufbaustudiengang für Umweltmanagement
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Am 29. März 2023 haben Doris Knoblauch und Mandy Hinzmann (beide Ecologic Institut) diesen Vortrag zu Plastik und Umwelt gehalten. 19 Expert:innen aus Ministerien, Behörden, Stadtverwaltungen, Nicht-Regierungsoranisationen und der Industrie waren aus einkommensschwachen sowie Schwellenländern angereist, um sich bei den Expert:innen zu informieren. Inhaltlich lag der Fokus einerseits auf unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und Betroffenheiten aus globaler Perspektive, andererseits aber auch auf dem Textilsektor, um die Problematik Plastikverschmutzung konkret aufzuzeigen.
Zu den Kernaussagen des Vortrags gehören:
- Jedes Jahr landen bis zu 26 Mio. t Plastikmüll in den Meeren und Ozeanen. Allerdings schwimmt lediglich ein Prozent davon an der Meeresoberfläche.
- Wissenschaftler:innen und Nichtregierungsoranisationen apellieren an Regierungen, strengere Regulierungen zu erlassen, um die Plastikverschmutzung zu begrenzen. Die Lobby der Industrie ist jedoch finanziell gut ausgestattet und versucht, Regulierungen zu verhindern.
- Es gibt einen klaren Zusammenhang: Je höher das Bruttonationaleinkommen ist, desto mehr Plastikmüll wird produziert.
- Nur hochwertiges Plastik (wie etwa PET) wird im Norden recycelt. Anderer Plastikmüll wird in einkommensschwache Länder exportiert.
- Die sog. „High Ambition Coalition to End Plastic Pollution“ (HAC) versucht auf ein starkes, rechtlich bindendes internationales Abkommen hinzuwirken.
- Europäer:innen werfen im Durchschnitt 11 kg Textilien pro Jahr weg. Infolgedessen wird jede Sekunde eine LKW-Ladung Textilien deponiert oder verbrannt, und das Exportvolumen gebrauchter Textilien aus der EU in Länder mit niedrigem Einkommen ist stark gestiegen.
- Die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien (2022) kann als ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Modeindustrie angesehen werden.
Die Präsentation war Teil des 46. UNEP/UNSECO/BMUV International Postgraduate Course on Environmental Management for Developing Countries, der vom Centre for International Postgraduate Studies of Environmental Management (CIPSEM) an der Technischen Universität Dresden organisiert wurde.