In diesem Letter in der Zeitschrift Science argumentiert eine Gruppe von Wissenschaftler:innen, die sich mit Biodiversität und Plastik beschäftigen – darunter Doris Knoblauch vom Ecologic Institut – dass der Text des zukünftigen internationalen Plastikabkommens die Ökosysteme in den Mittelpunkt stellen muss. Diese Ökosysteme sowie die biologische Vielfalt müssen wieder intakt gebracht und während des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen vor Schadstoffen geschützt werden.

Plastik kommt nicht isoliert vor, argumentieren die Autor:innen. Der aktuelle Vertragsentwurf enthält Begriffe wie „Hotspot“, „Akkumulationszone“, „Sanierung“ und „Sektoren“. Solche Begriffe beziehen sich in erster Linie auf die Verteilung und Konzentration von Schadstoffen und nicht auf die von diesen Schadstoffen betroffenen natürlichen Lebensräume. Die Vernachlässigung der betroffenen Ökosysteme suggeriert, dass die Bekämpfung der Plastikverschmutzung unabhängig von der Wiederherstellung und Renaturierung von Ökosystemen erfolgen kann. Um die Klarheit und Genauigkeit zu verbessern, wird empfohlen, die bestehenden Begriffe durch Formulierungen zu ersetzen, die die Ökosysteme in den Mittelpunkt stellen, wie z. B. „Lebensräume, die durch Plastikprodukte verschmutzt sind“ oder „Ökosysteme, die von plastikbedingter Verschmutzung betroffen sind“. Diese Formulierungen bringen die grundlegenden Ziele des Abkommens zum Ausdruck: den Erhalt von Ökosystemen und biologischer Vielfalt sowie deren Schutz vor Schadstoffen in allen Phasen des Lebenszyklus von Kunststoffen.

Der Beitrag wurde kurz vor der dritten Runde des Intergovernmental Negotiating Committee zur Ausarbeitung eines internationalen rechtsverbindlichen Instruments über die Verschmutzung durch Kunststoffe, auch in der Meeresumwelt (INC-3), veröffentlicht, die vom 13. bis 19. November 2023 am Sitz des UN-Umweltprogramms (UNEP) in Nairobi, Kenia, stattfindet.