Erste Erkenntnisse aus dem Citizen-Science-Projekt
Digitales Dialogforum zu Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten
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Dr. Tanja Busse (Moderation)Sonja Pannenbecker (Verbraucherzentrale Bremen e.V.)Luisa Greupner (Zu gut für die Tonne!)Sandra Seiwert (Verbraucherzentrale Saarland)
Am 1. Dezember 2022 fand das vierte online Dialogforum "Private Haushalte" statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Citizen Science Projekt "Deutschland rettet Lebensmittel!". Über 70 Teilnehmer:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Vereinen tauschten sich in der dreieinhalbstündigen Veranstaltung mit dem Team des Dialogforums und drei Referentinnen aus der Praxis zu Aktionen, die im Rahmen der Aktionswoche durchgeführt wurden, zu (Erhebungs-)Tools und ersten Erkenntnissen aus dem Citizen Science Projektes aus.
Zu Beginn der Veranstaltung gab Leonie Hasselberg (TU Berlin) als Teil des Projektteams des Dialogforums "Private Haushalte" einen Rückblick auf das Citizen Science Projekt und stellte den Verlauf des Projektes und die Methodik der Datenerhebung vor. Das am 2. Mai 2022 zum Tag der Lebensmittelverschwendung gestartete Citizen Science Projekt "Deutschland rettet Lebensmittel!" wurde vom 29. September bis 6. Oktober 2022 von einer bundesweiten Aktionswoche von Zu gut für die Tonne! begleitet, in der die Teilnehmer:innen an einer oder mehreren Aktionen teilnehmen konnten. Das Projekt lief bis zum 23. Oktober 2022 und wird durch das Projektteam ausgewertet.
Begleitet von dem Austausch im großen Plenum gaben drei Referentinnen Einblicke in ihre Erfahrungen mit verschiedenen Aktionsformaten: Sonja Pannenbecker von der Verbraucherzentrale Bremen e.V. berichtete von vielfältigen Aktionsformaten: von Actionbounds über sieben Vorträge der Verbraucherzentralen zu Verteilaktionen von Haushaltshelfern. Luisa Greupner von Zu gut für die Tonne! stellte drei Maßnahmen vor, u. a. die ZgfdT!-Box, die den Empfänger:innen eine Auswahl an hilfreichen Tools und Tricks rund um das Thema Einkauf und Planung bereitstellte. Sandra Seiwert von der Verbraucherzentrale Saarland warf bei ihrem Impulsvortrag einen Blick auf Vernetzung und Kooperation als Schlüsselfaktoren und stellte verschiedene Praxisbeispiele, wie beispielsweise einen Schulworkshop vor.
Präsentiert durch Prof. Dr. Nina Langen (TU Berlin), gab das Projektteam einen Überblick zu den vorläufigen Ergebnissen des Citizen Science Projektes, basierend auf den Datensätzen von 214 Teilnehmer:innen, die alle Phasen der Datenerhebung vollständig durchlaufen haben. Eine umfassende Auswertung der Daten wird im kommenden Frühjahr erfolgen. Die ausführlichen Analysen werden im Sommer 2023 veröffentlicht und sind dann auf der ZgfdT!-Website zu finden.
Die vorläufige Auswertung des Küchentagesbuches hat gezeigt, dass es eine signifikante Reduzierung von Lebensmittelabfällen bei den Teilnehmenden gab: Nach der Aktionswoche wurden 16 % weniger Lebensmittel weggeworfen als vorher. Das sind ca. 22 g pro Person und Tag und ca. 8 kg pro Jahr pro Person, die somit eingespart werden können.
Die Agenda und Ergebnisdokumentation stehen zum Download zur Verfügung und die Präsentationsfolien sind an den entsprechenden Stellen verlinkt.