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Die Industrietransformation bei der G7 beschleunigen

 
Cover des Policy Briefs "Die Industrietransformation bei der G7 beschleunigen"

© Ecologic Institut

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Die Industrietransformation bei der G7 beschleunigen

Empfehlungen für die deutsche G7-Präsidentschaft

Publikation
Zitiervorschlag

Martini, Leon, Benjamin Görlach, Camilla Bausch 2022: Die Industrietransformation bei der G7 beschleunigen. Ecologic Institut, Berlin.

Die Industrietransformation hin zur Treibhausgasneutralität ist für das Erreichen der Klimaneutralität und der Ziele des Pariser Abkommens von entscheidender Bedeutung. Ein erheblicher Teil der Industrieanlagen erfordert in diesem Jahrzehnt Reinvestitionen, während zugleich neue, klimaneutrale Infrastrukturen erst geschaffen werden müssen. All diese Investitionen müssen mit dem Ziel der Klimaneutralität in Einklang gebracht werden. Die G7 kann eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Dekarbonisierung der Industrie spielen. Dieses Kurzdossier zeigt eine Reihe von Prioritäten für die deutsche G7-Präsidentschaft auf.

Die Industrie ist für etwa 24 % der weltweiten CO₂-Emissionen und etwa 27 % des weltweiten Gesamtendenergieverbrauchs verantwortlich. Die Industrieemissionen sind in den letzten Jahren nur geringfügig zurückgegangen, wobei der Großteil davon außerhalb der besonders energieintensiven Industrien stattfand. Die Transformation, hin zu einer klimaneutralen Industrie, bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Leon Martini, Benjamin Görlach und Dr. Camilla Bausch formulieren in diesem Policy Brief Handlungsempfehlungen, wie die G7 dieser Herausforderung begegnen könnten:

  1. Die britische Präsidentschaft hat 2021 eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit bei der Industrietransformation geschaffen, die nun in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden sollte. Die deutsche Präsidentschaft sollte die Bemühungen um die Einrichtung des vorgeschlagenen Koordinierungsausschusses für die industrielle Dekarbonisierungsagenda (Industrial Decarbonisation Agenda) der G7 fortsetzen.
  2. Die G7 sollte sich darauf konzentrieren, die Verbreitung internationaler Standards für die Messung und Zertifizierung von eingebettetem Kohlenstoff zu fördern. Eine grüne Industriepolitik ist auf verlässliche und transparente Informationen über die Lebenszyklusemissionen von Produkten angewiesen. Die G7 sollte die Akzeptanz von Produktdeklarationen verbessern, Überwachungs-, Berichterstattungs- und Verifizierungssysteme angleichen und die Entwicklung von ISO-Normen zur Messung der eingebetteten Emissionen komplexer Güter fördern.
  3. Die G7 sollte die Nachfrage nach umweltfreundlichen Industrieprodukten durch das öffentliche Beschaffungswesen und die Schaffung von grünen Leitmärkten fördern. Die Schaffung großer Märkte für kohlenstoffarme Industrieprodukte ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verbreitung von Technologien und die Senkung ihrer Kosten im Laufe der Zeit.
  4. Die G7 muss versuchen, Handelskonflikte über Klimamaßnahmen einzudämmen. Industriepolitische Maßnahmen sind häufig die Ursache von Handelskonflikten. Die Erörterung und Vereinbarung gemeinsamer Standards und Bedingungen für eine grüne Industriepolitik unter den großen Volkswirtschaften kann dazu beitragen, zukünftige Spannungen vorzubeugen und bestehende abzubauen.
  5. Die Bemühungen um eine Industrietransformation müssen über die G7 hinausgehen. Alle Maßnahmen müssen eng mit bestehenden multilateralen Initiativen abgestimmt werden, wie der Industrial Deep Decarbonization Initiative (IDDI) des Clean Energy Ministerial, der Mission Innovation oder der Leadership Group for Industry Transition (LeadIT). Die G7-Mitglieder müssen die Industrietransformation auch außerhalb der G7 durch Entwicklungshilfe, strategische Partnerschaften und Handelsdiplomatie unterstützen.

Lesen Sie die Vorschläge in unserem Policy Brief.

Diese Publikation ist Teil eines Projekts, das sich mit Kernproblemen der internationalen Klimapolitik auseinandersetzt und mit der Frage, wie die G7 zu derer Lösung beitragen könnte. Das Projekt – in Kooperation mit WWF und E3G – thematisiert die Finanzierung von Klimapartnerschaften, Klimaclubs, grünen Wasserstoff und "Loss and Damage". Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.

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Deutsch
Englisch
Autorenschaft
Finanzierung
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Umfang
8 S.
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