Plastikvermeidung auf kommunaler Ebene
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Mederake, Linda; Seeger, Dorothea (2020): Plastikvermeidung auf kommunaler Ebene. In: Kröger, Melanie; Pape, Jens; Wittwer, Alexandra (Hrsg.) (2020): Einfach weglassen? Ein wissenschaftliches Lesebuch zur Reduktion von Plastikverpackungen im Lebensmittelhandel. ISBN: 978-3-96238-243-8. Oekom Verlag, München.
Die Diskussion um Plastikmüll ist für Kommunen alles andere als neu. Tatsächlich experimentierten schon in den 1980er-Jahren zahlreiche Kommunen mit Vorgaben zur Plastikmüllvermeidung bzw. allgemein zur Abfallvermeidung. Einen weiteren Impuls zur Plastikmüllvermeidung gaben Anfang der 1990er-Jahre die Diskussionen um die Einführung einer bundesweiten Verpackungsverordnung. Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand – bis hin zu Rückschritten mit Blick auf die Verbreitung von Mehrwegsystemen oder die verringerte Nutzung von Einwegverpackungen – bekommt das Thema Plastikvermeidung und Verpackungsreduktion in Kommunen nun durch das gesteigerte gesellschaftliche Problembewusstsein und darauf aufbauenden politischen Vorgaben der EU wieder verstärkt Aufmerksamkeit.
Der vorliegende Artikel von Linda Mederake (Ecologic Institut) und Dorothea Seeger (BUND) beschäftigt sich als Teil des Sammelbandes "Einfach weglassen? Ein wissenschaftliches Lesebuch zur Reduktion von Plastikverpackungen im Lebensmittelhandel" mit den kommunalen Handlungsmöglichkeiten zur Plastikvermeidung. Diese reichen von Informations- und Sensibilisierungsangeboten über politische Beschlüsse bis hin zu ordnungsrechtlichen Vorgaben und der öffentlichen Beschaffung als Treiber von Verpackungsreduktionen. Die Autorinnen erläutern, dass in den Bereichen informelles Verwaltungshandeln und Beschaffung die größten ungenutzten Potenziale für die Reduzierung von Verpackungsmüll auf kommunaler Ebene liegen.
Dass es auch anders geht, zeigen die in diesem Beitrag vorgestellten Praxisbeispiele. Zusätzlich können privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Initiativen Potenziale zur Plastikvermeidung nutzbar machen.