Sitting in Our Own Soup? Combined sewers, climate change and nature-based solutions for urban water management in Berlin
- Publikation
- Zitiervorschlag
Wild, Tom; Gregory Fuchs & McKenna Davis (2024) 'Sitting in our own soup? Combined sewers, climate change and nature-based solutions for urban water management in Berlin' Nature-Based Solutions 5 (2024), p. 10113. doi:10.1016/j.nbsj.2024.100113.
Die städtische Wasserwirtschaft steht aufgrund des Klimawandels vor neuen Herausforderungen. Starke Niederschläge belasten die Regenwassersysteme zusätzlich, was zu erhöhten Überschwemmungsrisiken, häufigeren Mischwasserüberläufen und daraus resultierenden Risiken für die öffentliche Gesundheit und die städtische Artenvielfalt führt. Diese Themen werden in einer neuen Publikation unter Beteiligung von Gregory Fuchs und McKenna Davis vom Ecologic Institut mit dem Titel 'Sitting in our own soup? Combined sewers, climate change and nature-based solutions for urban water management in Berlin' angesprochen.
Der Artikel wurde im Rahmen des vom Ecologic Institut koordinierten NICHES-Projekts verfasst und konzentriert sich auf die Stadt Berlin, um die Auswirkungen der städtischen Regenwasserbewirtschaftung und der Mischwasserkanäle sowie die Rolle naturbasierter Lösungen (NbS) bei der Bewältigung negativer Auswirkungen zu untersuchen. Die Regenwasserinfrastruktur Berlins, insbesondere das Mischwasserkanalnetz in innerstädtischen Gebieten, hat mit den Auswirkungen von Mischwasserüberläufen zu kämpfen, insbesondere weil dadurch ungeklärte Abwässer in die Gewässer der Stadt gelangen.
Die dem Artikel zugrunde liegende Studie kombiniert Literaturrecherchen mit Interviews mit den Beteiligten. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Identifizierung innovativer Praktiken im Bereich des Regenwassermanagements und der Governance, während gleichzeitig die sich verändernden öffentlichen Werte und Wahrnehmungen in Bezug auf das städtische Wassermanagement und die Erfolgsmaßstäbe für die Evaluierung verschiedener Ansätze erfasst werden. Es wird untersucht, welche Ergebnisse als vorteilhaft oder problematisch angesehen werden, welche Vorteile maximiert werden sollten und welche nachteiligen Auswirkungen abgemildert werden müssen. Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus Berlin - einer Stadt, die für ihre innovativen und ökologisch nachhaltigen Praktiken bekannt ist - bietet die Studie eine Reihe von Empfehlungen, die den städtischen Akteuren bei der Entwicklung umfassenderer Bewertungen der Auswirkungen von Mischwasserkanalsystemen und der Wirksamkeit von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen helfen sollen.
Wesentliche Ergebnisse
- Governance und Management: Gemeinsame Anstrengungen in Berlin haben zur schrittweisen Integration von NbS in die städtische Wasserwirtschaft geführt, trotz Herausforderungen wie Budgetbeschränkungen und Verlust von Fachwissen. Die Bewertung der Effektivität von Governance-Strukturen und der Zusammenarbeit von Interessengruppen spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung erfolgreicher NbS. Die Gewährleistung eines gerechten Zugangs zu grüner Infrastruktur ist ein wichtiger Faktor für die Bewertung des Erfolgs dieser Lösungen.
- Innovationen im Regenwassermanagement: Herkömmliche Praktiken zur Regenwasserbewirtschaftung in Städten, einschließlich grauer technischer Lösungen, sind zunehmend unzureichend, um Mischwasserüberläufen und andere Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Die Umsetzung wirksamer NbS, wie begrünte Dächer und nachhaltige Stadtentwässerungssysteme, stellt eine praktikable Alternative dar. Diese Lösungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Absorption und nachhaltigen Bewirtschaftung von Regenwasser. Sie verringern das Risiko von Überschwemmungen, verbessern die Widerstandsfähigkeit von Städten gegen Überschwemmungen und verringern die Verschmutzung durch Mischwasserüberläufe. Darüber hinaus bieten sie zahlreiche Zusatznutzen, wie die Förderung der biologischen Vielfalt, die Verbesserung der ökologischen Integrität, die Unterstützung der Kohlenstoffbindung, die Klimaregulierung und die Verbesserung der Wasserqualität.
- Öffentliche Wahrnehmung: Das Bewusstsein und die Nachfrage der Berliner Bevölkerung nach verbesserter Wasserqualität und nachhaltigen Bewirtschaftungspraktiken wächst.
- Multifunktionale Ansätze und umfassendere Erfolgskriterien: Es besteht die Notwendigkeit, ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen zu berücksichtigen und breitere Erfolgsmaßstäbe als die konventionellen Abfluss- und Überlaufkennzahlen zu verwenden, um die Wirksamkeit von NbS zu bewerten (z. B. Hochwasserschutz, Regenwasserbewirtschaftung, Wasserqualität, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, städtische Biodiversität, Engagement der Bevölkerung).