Zirkuläre Vielfalt: Kreative Lösungen zur Stärkung der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren – Re-use Berlin
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Vor dem Hintergrund multipler ökologischer Krisen stellt die Kreislaufwirtschaft und damit die Wiederverwendung eine entscheidende Säule eines nachhaltigeren Umgangs mit den natürlichen Ressourcen dar. Wiederverwendung kann eine zentrale Rolle bei der Reduktion von Abfallmengen, der Schonung von Ressourcen und der Minimierung der ökologischen und sozialen Auswirkungen von Produktion und Konsumption spielen.
Der aktuelle Stand der Wiederverwendung offenbart sowohl Fortschritte als auch ungenutzte Potenziale. Zahlreiche Einzelpersonen und Organisationen setzen sich vehement für die Stärkung von Re-use, einen florierenden Secondhand-Markt und mehr Wertschätzung von Gebrauchtwaren ein. Gleichzeitig lässt sich bestenfalls eine Stagnation des Ressourcenverbrauchs beobachten, die Produktion und Konsumption kurzlebiger Einwegprodukte findet weiterhin statt, während Re-use trotz allem häufig ein Nischenphänomen bleibt.
Dabei ist das Potenzial von Wiederverwendung enorm. Eine Kreislaufwirtschaft, die Wiederverwendung ins Zentrum stellt, kann wirtschaftliche Chancen eröffnen, innovative Geschäftsmodelle fördern und lokale Arbeitsplätze schaffen. Sie kann Gemeinschaften stärken, soziale Eingliederung fördern und einen gerechten Zugang zu erschwinglichen Gütern ermöglichen. Durch mehr Kollaboration, andere Modelle des Wirtschaftens, der Produktion und des Konsums sowie einen sinnvollen Einsatz von Technologie und ökologischem Design kann die Wiederverwendung von Gebrauchtwaren einen essenziellen Baustein der Transformation zu einer nachhaltigen Zukunft darstellen.
Am 10. Oktober 2023 fand vor diesem Hintergrund der Online-Fachdialog "Zirkuläre Vielfalt: Kreative Lösungen zur Stärkung der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren" statt, den das Ecologic Institut im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) organisierte.
Ziel der Veranstaltung war es, die Vielfalt der vorhandenen kreativen Ansätze zur Förderung der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren zu präsentieren. Das breite Spektrum der vorgestellten zirkulären Lösungen reichte vom klassischen Gebrauchtwarenhandel über Modelle des Tauschens und Teilens, öffentlich und privat, digital und analog, von lokalen bis hin zu großskaligen Ansätzen. Ziel war es, zu erkunden, wo Chancen für gegenseitiges Lernen und Kooperationen liegen, aber auch, was strukturelle Widersprüche sein können. Anhand der Praxisbeispiele sollten sowohl bestehende Hemmnisse als auch Potenziale und wesentliche Elemente für eine erfolgreiche Stärkung der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren diskutiert werden. Dazu hat die Veranstaltung die Perspektiven der verschiedenen an der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren beteiligten Akteure aus Politik, Forschung und Unternehmen zusammengeführt.
Die Präsentationsfolien stehen Ihnen nachfolgend zur Verfügung. Die Aufzeichnungen der einzelnen Vorträge können Sie über unseren YouTube-Kanal abrufen.
Martin Gsell, Öko-Institut e.V. (Präsentationsfolien nicht verfügbar)
Aktuelle Daten zur Wiederverwendung von Gebrauchtgütern bei Haushalten in Deutschland
Sabine Rolf, WIR e.V.
Second-hand Kaufhäuser – Alles außer neu
Ina Schulze, SenMVKU
Berliner Re-Use Aktivitäten in a nutshell
Birgit Nimke-Sliwinski, Berliner Stadtreinigung AöR
Neue Konzepte im Quartier
Frieder Söling, NochMall GmbH
Erfahrungen aus 3 Jahren NochMall – dem Gebrauchtwarenkaufhaus der BSR
Fabain Gsell, allerleih e.V.
Die "Bibliothek der Dinge" als kollektives Lager: Unpraktische Utopie oder praktikable Praxis?
Melissa Schmidt, Bauteil- und Materialbörse Kassel
Bauteil- und Materialienbörse Kassel – Gründungsgeschichte einer gGmbH für eine zirkuläre Baukultur
Daniel Reinhardt, Trödelspende
Einblicke in den Aufbau eines gemeinnützigen Online-Marktplatzes
Anne Neurath, BUND Berlin
Schenkboxen und Tauschevents: Erfahrungen aus verschiedenen lokalen Projekten
Doris Schoger, Rebound Stuff
Urban Sourcing und die Action-Behavior Gap