Am 21. Oktober 2019 fand von 18 bis 21 Uhr die Veranstaltung "Re-Use Berlin – neue Perspektiven für Gebrauchtwaren" in der Urania Berlin statt. Botschafterinnen und Botschafter der Wiederverwendung aus Berlin präsentierten ihre "Geschichten" und Visionen, Akteure und Akteurinnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft diskutierten bestehende Ansätze und zukunftsfähige Ideen. 100 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.
Abfälle schädigen die Umwelt, verschwenden wertvolle Rohstoffe und stören das Stadtbild. Um die Menge an Abfällen, die z. B. in den grauen Tonnen landen, drastisch zu verringern hat sich Berlin dem Leitbild 'Zero Waste' (wörtlich: Null Abfall) verschrieben und will unter anderem auch die Wiederverwendung von Gebrauchtwaren (wie z. B. gebrauchte Elektrogeräte, Kleidung/Textilien und Möbel) stärken.
Unter dem Motto "Wiederverwenden statt wegwerfen" wirbt die Initiative Re-Use der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz daher für die verstärkte Wiederverwendung von Gebrauchtwaren, für weniger Müll und für ökologischere Produktionskreisläufe.
Das setzt voraus, dass attraktive und qualitativ hochwertige Gebrauchtwaren zugänglich gemacht werden – und dass die Nachfrage nach Gebrauchtwaren steigt. Um bestehende Angebote an Gebrauchtwaren, z. B. durch Second-Hand-Shops und Sozialkaufhäuser, zu ergänzen und breitere Bevölkerungskreise zu erreichen, sollen gemeinsam mit öffentlich-rechtlichen, privaten, gemeinnützigen und karitativen Trägern Warenkaufhäuser der Zukunft im Berliner Stadtgebiet entwickelt, etabliert und betrieben werden. Mittelfristig sollen zunächst 3 bis 4 derartiger Häuser in Berlin entstehen.
In einem solchen "Kaufhaus der Zukunft" wird gebrauchten Produkten und Gegenständen aus (Privat)Haushalten ein neues bzw. verlängertes Leben und damit eine neue Zukunft bei weiteren Besitzer*innen gegeben. Durch Aufarbeitung, Reparatur und Upcycling bleiben bzw. werden die Gebrauchtwaren zu etwas Besonderem, Gutem und Wertvollem für eine neue Zukunft. Bildungsangebote, kreative Produktmessen, Schulungen, Vorträge, Workshops und offene Werkstätten unterstützen den Austausch und vermitteln auch Fähigkeiten zum Selbermachen und Netzwerke für gemeinsame Ideen und deren Realisierung. Ein ausgesuchtes, nachhaltiges, gastronomisches Angebot lädt darüber hinaus zu Erfrischungen und zum Verweilen ein.