Kommunale Anpassungsstrategien im Vergleich – Ergebnisse einer qualitativen Analyse von neun Anpassungsstrategien in Küstenregionen
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Kopenhagen, Dänemark
- Vortrag
Auf der Europäischen Klimaanpassungskonferenz ECCA 2015 leitete Dr. Grit Martinez vom Ecologic Institut die Session "Der Schutz unserer Ufer: Soziale und kulturelle Aspekte der Anpassung an den Klimawandel in Küstenregionen Europas und der Vereinigten Staaten". In dem Veranstaltungsblock wurden Ursprünge und Bedeutung von Hochwasserschutzprogrammen sowie Anpassungsmaßnahmen und -strategien in den Niederlanden, Deutschland und den USA erörtert. Dr. Nico Stelljes hielt einen Vortrag zu kommunalen Anpassungsstrategien. Die Präsentation steht als Download zur Verfügung.
Die Präsentation basierte auf einem Kurzbericht, der innerhalb des Projektes RADOST veröffentlicht wurde. Der Bericht Kommunale Anpassungsstrategien im Vergleich - Inhaltsanalytische Betrachtung von neun Anpassungsstrategien in Küstenregionen steht auf der RADOST-Website als Download zur Verfügung. Basierend auf vier Hypothesen wurde eine qualitative Inhaltsanalyse der Strategien vorgenommen. Diese wurden in unterschiedlichen Küstenregionen in Europa, den USA, Kanada und Australien zwischen 2009 und 2013 veröffentlicht.
Um die Strategien zu analysieren und zu gliedern wurden sechs Analysekategorien entwickelt. Diese Kategorien (zum Beispiel ‚beschreibende Informationen‘, ‚Anpassungsmaßnahmen‘, ‚Ressourcen und Herausforderungen‘ oder ‚Monitoring‘) gliederten den Vortrag. In allen Strategien wurde auf die lokalen Auswirkungen des Klimawandels eingegangen und diese Auswirkungen und mögliche Anpassungsmaßnahmen wurden nach einem sektoralen Ansatz strukturiert. In Bezug auf konkrete Anpassungsbemühungen unterschieden sich die Strategien in der Anzahl der vorgestellten Maßnahmen. So wurden in der Strategie von Saanich (Canada) 87 verschiedene Maßnahmen identifiziert. Für Rostock (Deutschland) wurden 71 und für Melbourne (Australien) wurden 75 Maßnahmen identifiziert. In vielen Fällen soll damit entweder über den Klimawandel sensibilisiert oder das Risiko ausgehend vom Klimawandel minimiert werden. Interessanterweise werden für vielen Maßnahmen der zusätzliche Nutzen unabhängig von der Anpassung herausgestellt wurde. Ebenso adressierten die meisten Strategien das Thema Monitoring. Für Kopenhagen (Dänemark) wurde eine Revision der Strategie alle vier Jahre vorgeschlagen, für Santa Cruz (USA) sollte dies alle fünf Jahre geschehen.
Der Aspekt des Monitorings ist ein sehr entscheidender Faktor in Bezug auf den Erfolg der Strategie. Eine Strategie führt nicht automatisch zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. Die Strategie ist nur ein Schritt um eine klimaresiliente Stadt oder Region zu werden. Das Monitoring hilft dabei den Entscheidungsträgern den Erfolg der Strategie zu messen.