Praktische Veranschaulichung der menschlichen Dimension in Küstensystemen und Grundlagen ihrer Beeinflussung
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Bremen, Deutschland
- Moderation
Vom 4. bis 6. September 2016 veranstaltete die Estuarine & Coastal Sciences Association (ECSA) ihre 56. Multidisziplinäre Forschungskonferenz "Küstensysteme im Wandel von einem 'natürlichen' zu einem 'menschlich modifizierten Zustand'", die dieses Jahr in der Hafenstadt Bremen stattfand. ECSA ist eine internationale Organisation die sich für die Weiterentwicklung multidisziplinärer Forschung in allen Bereichen von Ästuarien und Küsten sowie für den Einsatz von Wissenschaft und Technik zu deren nachhaltigem Management engagiert.
Dr. Grit Martinez vom Ecologic Institut und Prof. Paolo Ciavola von der Universität Ferrara richteten die Veranstaltung "Praktische Veranschaulichung der menschlichen Dimension in Küstensystemen und Grundlagen ihrer Beeinflussung" aus. In ihren einleitenden Worten sagte Dr. Martinez, dass "Kultur Politik und politische Ökonomie beeinflusst und formt. Deshalb muss auch jedwede menschliche Interaktion mit den hydrodynamischen, sedimentologischen, biogeochemischen, ökologischen Gegebenheiten von Küstensystemen aus der jeweiligen politischen und sozio-ökonomischen Intention verstanden, hinterfragt und gesteuert werden."
Während der Veranstaltung hoben Vortragende aus dem RP7-Projekt RISC-KIT (Resilienzsteigernde Strategien für Küsten –ToolKIT) den gegenwärtigen Stand ihrer interdisziplinären Forschung bezüglich der Risikominimierung menschlicher Einflüsse in Küstenregionen hervor. Ergebnisse von weiteren europäischen und außereuropäischen Projekten wurden ebenfalls vorgestellt.
Obwohl die Vorträge eine weite Bandbreite von Themen umfassten – von Verschmutzung von Küstenlagunen in West Afrika über Schrumpfung von Küstendünen in Spanien bis zum gemeinsamen Entwurf von Strategien zur Verbesserung der menschlichen Reaktion zu natürlichen Küstenprozessen - waren diese entlang zweier Themen gruppiert: (1) Die menschliche Beeinflussung von Küstensystemen und deren Manifestation und (2) Herangehensweisen, Methoden und Werkzeuge für effektives Risikomanagement und Verbesserung der menschlichen Eingriffe in Küstensysteme.
Die sich an die Vorträge anschließende Diskussion mit Vortragenden und Teilnehmern erzielte Übereinstimmung, dass die menschlich verursachten Änderungen in Küstensystemen (wie die Einführung des Strandes als touristisches Nutzungskonzept, die Errichtung von Deichen und die Trockenlegung von Feuchtgebieten und andere) unmittelbar verantwortlich für die wohlbekannten vielfältigen Stressoren in Küstensystemen sind (wie Erosion, Erdrutsche, Überflutung, Veränderung von Flora und Fauna und andere) und das Veränderung nur möglich sind, wenn institutionelle Akteure und die weitere Öffentlichkeit mir ihren lokalen Sichtweisen und möglichen Ausgleichen gleichermaßen eingebunden sind.
Die Präsentationen der Veranstaltungen können hier eingesehen werden:
Investigating the impacts of climate change and anthropogenic pollution of coastal lagoons: A field survey of selected lagoons in Ghana
I. Boateng
University of Portsmouth, UK
Current status of coastal dune systems of Catalan shore (Spain, NW Mediterranean sea) and changes in the last 150 years
C. Garcia‐Lozano
University of Girona, Spain
RISC‐KIT guide ‐ a webbased guide to facilitate learning and exchange about disaster risk reduction measures
N. Stelljes
Ecologic Institute, Germany
Identifying disaster risk reduction measures through multi‐criteria analysis. Lessons from RISC‐KIT in eleven European coastal cities
K. Barquet,
Stockholm Environment Institute, Sweden
Integrating chains of DRR measures in coastal impact assessment: An application in Varna, Bulgaria
L. Cumiskey
Deltares, The Netherlands
Towards the improvement of the Emilia‐Romagna coastal EWS: Bridging scientific knowledge with stakeholder’s needs and perspectives
P. Ciavola
University of Ferrara, Italy