Coastal Risk Cultures
Local and Regional Formation of Knowledge and Action
- Publikation
- Zitiervorschlag
Martinez G (2021) Coastal Risk Cultures: Local and Regional Formation of Knowledge and Action. Front. Environ. Sci. 9:578238. doi: 10.3389/fenvs.2021.578238
Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, wie Kultur durch das Zusammenspiel von sozial, politisch und wirtschaftlich motivierten Prozessen und Praktiken in ortsgebundenen biophysikalischen Kontexten zum Ausdruck kommt, sowie mit der Rolle, die narrative Ausdrucksformen bei der Gestaltung von Risikomanagement, Wissen und Handeln in Küstengebieten spielen. Es stützt sich auf ethnografische, vergleichende und historische Ansätze, um zu verstehen, wie die Kultur unser Wissen prägt und wie wir unterschiedlich auf Risiken reagieren.
Die Untersuchung basiert auf der theoretischen Position, dass die Interpretation von Risiken und die Reaktionen sozialer Gruppen durch kulturelle Wissens- und Werterahmen geprägt sind, und untersucht, welchen Einfluss die Werte der Bewohner auf die Resilienz ihrer Gemeinschaft in zwei Küstenregionen in Deutschland und Italien haben. Die Informationen stammen aus Sekundärforschung, teilstrukturierten, narrativen Interviews und Beobachtungen. Die Autorin interessierte sich insbesondere dafür, wie die Ansichten und Erzählungen der Bewohner ihr Risikoverhalten beeinflussten, ihre Bedürfnisse formten und welche Rolle Pfadabhängigkeiten und gesellschaftliche Kontexte bei der Herausbildung von Risikowissen, Risikomanagement und Handeln spielten. Die Autorin fand heraus, dass Werte, Wissen und Identität beim Aufbau der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften eine große Rolle spielen. Darüber hinaus veranschaulichen die Fälle, wie vergangene und gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen die lokalen und regionalen Reaktionen auf den Klimawandel prägen und warum dies politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen betrifft, die darauf abzielen, Strategien zur Eindämmung und Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels durchgängig zu verankern und so die Resilienz auf lokaler und regionaler Ebene zu stärken.