Temporal Variability of Litter Pollution of Rivers in Germany
A long-term assessment by schoolchildren as citizen scientists
- Publikation
- Zitiervorschlag
Dittmann, Sinja et al. (2024). Temporal variability of litter pollution of rivers in Germany – A long-term assessment by schoolchildren as citizen scientists, Marine Pollution Bulletin, Volume 209, Part B, December 2024, 117253. https://doi.org/10.1016/j.marpolbul.2024.117253
Es ist eine Herausforderung, die Verschmutzungsdynamiken an Flussufern zu verstehen, da dafür eine große Menge an Daten benötigt werden. Eine siebenjährige Citizen-Science-Studie mit Schulkindern zeigte nun keine wesentlichen Veränderungen der Abfalldichte, -zusammensetzung und -quellen an deutschen Flussufern. In der Studie, an der Mandy Hinzmann und Doris Knoblauch (beide Ecologic Institut) mitwirkten, wurden 26.757 Makroabfälle (> 2,5 cm groß) kategorisiert, die hauptsächlich aus Plastik und Zigarettenstummeln bestanden, mit einer mittleren Abfalldichte von 0,28 Stück m-2.
Die Autor:innen rund um Erstautorin Sinja Dittmann (Kieler Forschungswerktstatt & Universität Kiel) stellten fest, dass breite Flüsse (> 51 m) eine signifikant höhere mittlere Abfalldichte (0,42 Stück m-2) aufwiesen als schmale Flüsse (< 10 m, 0,14 Stück m-2), was auf eine größere Abfallansammlung in flussabwärts gelegenen Gebieten hinweist. Ein binomiales Hürdenmodell mit Null-Inflation zeigte, dass die Unterschiede in der Streudichte durch die Interaktion des Flusssystems mit der Probenahmekampagne und der Flussbreite beeinflusst wurden. Schulkinder identifizierten Besucher:innen als die wahrscheinlichste Quelle von Abfällen in Flüssen.
Diese Ergebnisse unterstreichen den Wert der Bürgerwissenschaft für das Verständnis langfristiger Trends und zeigen die dringende Notwendigkeit von politischen Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung.