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StromNachbarn: Evaluation der sozialen und ökologischen Wirkungen von Mieterstromanlagen in Berlin

 
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StromNachbarn: Evaluation der sozialen und ökologischen Wirkungen von Mieterstromanlagen in Berlin

Publikation
Zitiervorschlag

Umpfenbach, K., Faber, R. (2021). StromNachbarn: Evaluation der sozialen und ökologischen Wirkungen von Mieterstromanlagen in Berlin, Berlin: Ecornet Berlin.

Mieterstromanlagen erzeugen Solarstrom auf Mehrfamilienhäusern und liefern diesen direkt an die Haushalte im Gebäude. In einer neuen Studie evaluieren Katharina Umpfenbach und Ricarda Faber die Wirkungen der bestehenden Mieterstromanlagen in Berlin. Das Fazit: Die 74 Projekte haben positive ökologische und sozioökonomische Wirkungen, aber diese bleiben im Vergleich zum technisch verfügbaren Potenzial gering. Das Ziel des Berliner Senats, ein Viertel des Strombedarfs der Stadt mit Solarenergie zu decken, kann nur mit einem massiv beschleunigten Ausbau erreicht werden. Für das Segment Mieterstrom ist eine solche Dynamik unter den bestehenden Rahmenbedingungen nicht zu erwarten. Diese müssten grundsätzlich verändert werden, damit in allen Größenklassen und auf allen geeigneten Dächern das volle Potenzial ausgeschöpft werden kann.

Unserer Datenanalyse zufolge waren Ende 2020 in Berlin 74 solare Mieterstromprojekte mit einer gesamten installierten Leistung von 12,6 MWp in Betrieb. Bisher wird damit weniger als 1 % des vorhandenen Mieterstrompotenzials genutzt. Die Anlagen sparen pro Jahr etwa 4.100 t CO₂ ein. Dies entspricht knapp unter 0,1 % der Berliner energiebedingten CO₂-Emissionen im Jahr 2019.

Befragung von Mieter'innen zwei Gebäudekomplexen mit Mieterstrom

Die im Vorhaben durchgeführte Mieter*innenumfrage hat gezeigt, dass die Teilnehmenden Mieterstrom positiv bewerten – sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. Besonders für Haushalte mit einem Nettoeinkommen unterhalb des Berliner Medianeinkommens ist der günstige Preis der wichtigste Grund, sich für Mieterstrom zu entscheiden. Zudem bewerten Mieterstrombeziehende die Energiewende positiver als der Durchschnitt der Bevölkerung. Der Bezug von Mieterstrom wird als eine Option gesehen, nicht nur finanziell von der Energiewende zu profitieren, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Einem dynamischen Mieterstromausbau stehen verschiedene Hemmnisse entgegen. Die durch EEG und EnWG geschaffenen Rahmenbedingungen lassen nur eine schmale Spur der Wirtschaftlichkeit bei besonders hoher Eigenverbrauchs- und passender Teilnehmendenquote zu. Dadurch können nur Projekte mit bestimmten Charakteristika verwirklicht werden und auch bei diesen Vorhaben werden die verfügbaren Dachflächen häufig nicht voll genutzt. Vorhaben auf Gebäuden mit unter 20 Wohneinheiten sind in der Regel nicht wirtschaftlich.

Das Forschungsvorhaben Wissen.Wandel.Berlin

Der Bericht ist ein Ergebnis des Vorhabens StromNachbarn, das Ecologic Institut und das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gemeinsam umsetzen. StromNachbarn ist ein Teilvorhaben des Projekts "Wissen. Wandel. Berlin. – Transdisziplinäre Forschung für eine soziale und ökologische Metropole". Darin entwickelt der Forschungsverbund Ecornet Berlin in den drei Themenfeldern Klimawende sozial, Nachhaltiges Wirtschaften und Digitalisierung Handlungsempfehlungen mit herausragender Bedeutung für die nachhaltige Stadtentwicklung Berlins. In dem einzigartigen Projekt, das das Wissen und die Forschungskompetenzen von fünf Berliner Instituten der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung bündelt, werden Impulse für eine sozial-ökologische Zukunft der Metropole Berlin erarbeitet. Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin durchgeführt.

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Sprache
Deutsch
Autorenschaft
Katharina Umpfenbach
Ricarda Faber
Finanzierung
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei, Deutschland
Verlag
Jahr
Umfang
38 S.
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Berlin