Infographic: Morales-Caselles, Carmen; Knoblauch, Doris; Aliani, Stefano (2025): An effective plastics treaty for marine life, Science of The Total Environment, Volume 970, 2025, 178941, ISSN 0048-9697, https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2025.178941.
An Effective Plastic Treaty for Marine Life
Editorial to the Special Issue
- Publikation
- Zitiervorschlag
Morales-Caselles, Carmen; Knoblauch, Doris; Aliani, Stefano (2025): An effective plastics treaty for marine life, Science of The Total Environment, Volume 970, 2025, 178941, ISSN 0048-9697, https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2025.178941.
Die Plastikverschmutzung hat sich zu einer globalen Krise entwickelt, die die Umwelt, die menschliche Gesundheit und die nachhaltige Entwicklung ernsthaft bedroht. Angetrieben durch die unkontrollierte Kunststoffproduktion verschlimmert sich das Problem während des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen – von der Herstellung bis zur Entsorgung –, wobei nicht nur große Teile, sondern auch mikroskopisch kleine Partikel (Mikro- und Nanoplastik), Monomere und Tausende von chemischen Zusätzen freigesetzt werden. Diese Schadstoffe verbreiten sich über Luft- und Wasserströmungen weltweit und schädigen Ökosysteme sowie wild lebende Tiere, darunter auch Meerestiere, die sich darin verfangen, sie verschlucken und toxisch sind. Dieser Leitartikel ist Teil der Sonderausgabe "An effective plastic treaty for marine life", die von Dr. Carmen Morales (Universität Cadiz, Cadiz, Spanien), Doris Knoblauch (Ecologic Institut, Berlin, Deutschland) und Dr. Stefano Aliani (Consiglio Nazionale delle Ricerche, Istituto di Scienze Marine (ISMAR), Bologna, Italien) herausgegeben wurde und in Science of the Total Environment erschienen ist.
In Anerkennung der Dringlichkeit verabschiedete die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-5.2) die Resolution 5/14 zur Aushandlung eines rechtsverbindlichen Abkommens zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung an Land und im Meer. Dieses Abkommen sollte den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen abdecken. Die derzeitigen nachgelagerten Maßnahmen wie Recycling, Abfallbewirtschaftung und Aufräumaktionen reichen nicht aus, um dieses Problem zu lösen. Wirksame politische Maßnahmen sollten vorgelagerten Lösungen Vorrang einräumen, indem sie die Produktion neuer Kunststoffe aktiv reduzieren.
Die Entwicklung eines umfassenden globalen Rahmens hängt auch von einer effektiven Datenerfassung und von Transparenz ab. Durch die Standardisierung von Monitoringmethoden, die Erstellung solider nationaler Verzeichnisse und die Einbeziehung nicht nur wissenschaftlichen, sondern auch indigenen Wissens können die Beteiligten die Plastikkrise besser verstehen und bewältigen. Die Persistenz von Müll im Meer und die Bildung von Mikroplastik machen deutlich, wie wichtig langfristige Strategien sind, die sich mit der Langlebigkeit und den Abbaupfaden von Kunststoffen befassen.
Letztlich ist ein ganzheitlicher Ansatz, der auf Reduzierung, verantwortungsvollem Design und der Achtung der Menschenrechte beruht, für einen gerechten und nachhaltigen Übergang unerlässlich. Diese Sonderausgabe unterstreicht, dass ein globales Abkommen über Kunststoffe eine einmalige Gelegenheit bietet, schädliche Trends umzukehren, das Leben im Meer zu schützen und die wichtige Rolle des Ozeans für das Überleben der Menschheit zu erhalten.