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The Missing Consensus: An analysis of problem definitions and key motivations in the first zero draft for a global plastics treaty

Cover of a publication from 'Cambridge Prisms' titled 'Plastics.' The cover features a gradient background transitioning from deep red to blue, with white lines cutting across the lower half. The title 'Plastics' is displayed in simple white text.

© Cambridge University Press 2024

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The Missing Consensus: An analysis of problem definitions and key motivations in the first zero draft for a global plastics treaty

Publikation
Zitiervorschlag

Knoblauch D and Mederake L (2024). The missing consensus: An analysis of problem definitions and key motivations in the first zero draft for a global plastics treaty. Cambridge Prisms: Plastics, 2, e22, 1–12 https://doi.org/10.1017/plc.2024.29

Die Plastikverschmutzung hat sich schnell zu einer der bestimmenden Umweltkrisen unserer Zeit entwickelt, mit weitreichenden Auswirkungen auf Ökosysteme, die menschliche Gesundheit und den Klimawandel. Während die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung dieser wachsenden Herausforderung zunehmen, ist das vorgeschlagene globale Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung vielversprechend, steht aber auch vor großen Hürden. In diesem Artikel befassen wir uns mit dem ersten Zero Draft des Vertrags und untersuchen diesen kritisch. Unsere Analyse identifiziert nicht nur wesentliche Lücken in der Problemdefinition und im Umfang des Entwurfs, sondern unterstreicht auch die dringende Notwendigkeit einer umfassenderen und ganzheitlicheren Strategie, die sowohl vorgelagerte als auch nachgelagerte Lösungen berücksichtigt, d.h. den gesamten Lebenszyklus. Für politische Entscheidungsträger:innen, Umweltschützer:innen und Interessengruppen, die auf eine robuste globale Antwort auf die Plastikverschmutzung drängen, bietet dieser frei zugängliche Artikel wichtige Einblicke.

Die Verschmutzung durch Plastik ist eines der dringendsten Umweltprobleme unserer Zeit und rückt zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit und der globalen Politik. Diese Forschungsarbeit untersucht kritisch den ersten Zero Draft des vorgeschlagenen internationalen Abkommens über die Plastikverschmutzung und bietet wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger:innen, Umweltschützer:innen und die internationale Gemeinschaft. Unsere Analyse zeigt, dass der Entwurf das Problem nicht klar definiert, insbesondere was den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen und die ehrgeizigen Ziele der Abfallhierarchie betrifft. Während der Entwurf einen deutlichen Schwerpunkt auf die Vermeidung legt, übersieht er die ökologischen und sozialen Auswirkungen in der Gewinnungsphase, was Bedenken hinsichtlich seiner allgemeinen Wirksamkeit bei der umfassenden Bekämpfung der Plastikverschmutzung aufwirft. Der Fokus des Entwurfs auf die Meeresumwelt, speziell auf Fanggeräte und nachgelagerte Maßnahmen, greift zu kurz, da nach wissenschaftlichem Konsens vorgelagerte Maßnahmen ebenso wichtig sind. Allein durch Verbesserungen der Abfallwirtschaft, Entsorgungstechnologien und eine verstärkte Kreislaufwirtschaft wird die Plastikverschmutzung kurz-, mittel- und langfristig nicht ausreichend reduziert werden können. Da bis zu 90 % der Treibhausgasemissionen des Kunststoffsektors aus der Polymer- und Produktherstellung stammen, stellt die Produktion von Primärkunststoffen außerdem ein erhebliches Risiko für die Erreichung der globalen Klimaziele dar.

Durch die Bewertung der Problemdefinition des Entwurfs und seines Ansatzes zur Ausbalancierung der Plastikverschmutzung im Meer und an Land werfen unsere Ergebnisse ein Licht auf die Komplexität und die Herausforderungen bei der Entwicklung eines soliden, umfassenden globalen Vertrags. Diese Forschung bringt nicht nur die akademische Diskussion voran, sondern liefert auch praktische Erkenntnisse für internationale Verhandlungen und trägt dazu bei, integrativere, effektivere und ökologisch nachhaltigere Strategien zu entwickeln. Unsere Analyse kann zu laufenden Debatten beitragen, die Angleichung unterschiedlicher globaler Perspektiven unterstützen und bei der Entwicklung von Maßnahmen helfen, die der Vielschichtigkeit der Plastikverschmutzung wirksam begegnen.

Die laufenden Verhandlungen über ein rechtsverbindliches Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung offenbaren kritische Lücken in der Definition des Problems im Zero Draft, was einen Konsens erschwert.

Kontakt

Doris Knoblauch
Co-Coordinator Plastics
Coordinator Urban & Spatial Governance
Senior Fellow
Sprache
Englisch
Autorenschaft
Veröffentlicht in
Cambridge Prisms: Plastics
Verlag
Jahr
Umfang
12 S.
ISSN
2755-094X
DOI
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Kunststoffverschmutzung, globaler Kunststoffvertrag, Zero Draft, Kunststoff-Governance, Lebenszyklusansatz