Ausarbeitung eines Kapazitätsmechanismus für den deutschen Strommarkt
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Consentec GmbH und Ecologic Institut (2024): Ausarbeitung eines Kapazitätsmechanismus für den deutschen Strommarkt. Aachen und Berlin: Consentec GmbH und Ecologic Institut.
Der Endbericht zur Studie von Consentec und Ecologic Institut befasst sich mit der Entwicklung eines Kapazitätsmechanismus für den deutschen Strommarkt. Die Notwendigkeit eines Kapazitätsmechanismus wird vor dem Hintergrund der steigenden Anteile erneuerbarer Energien und des Rückgangs konventioneller Kraftwerke diskutiert und soll Versorgungssicherheit gewährleisten, insbesondere angesichts des erwarteten Anstiegs des Stromverbrauchs und geopolitischen Unsicherheiten, die kurzfristige Markteingriffe erforderlich machen können. Im Fokus der Betrachtungen liegt die Ausarbeitung eines umfassenden, zentralen Kapazitätsmarkts und ausgewählter, diesbezüglicher Abwägungsfragen.
Ausgestaltungsoptionen für einen umfassenden Kapazitätsmarkt
Der Bericht skizziert die aus Sicht der Autor:innen wesentlichen Elemente eines umfassenden Kapazitätsmarkts, der alle Arten von Kapazitäten, einschließlich Erzeugungs-, Speicher- und Lastmanagementkapazitäten, einbezieht. Wichtige Aspekte sind u. a. die Bedingungen für eine Teilnahme am Kapazitätsmarkt, das De-Rating, die Bedarfsfestlegung, sowie die Einbeziehung einer lokalen Komponente.
Bei der Analyse dienen bestehende Kapazitätsmärkte in anderen EU-Ländern bzw. UK als Referenz, speziell Belgien, das als erstes EU-Land einen umfassenden Kapazitätsmarkt gemäß der neuen Elektrizitätsbinnenmarktverordnung eingeführt hat.
Juristische Bewertung
Zentral ist auch die juristische Analyse, die in der Verantwortung vom Ecologic Institut lag. Sie konzentriert sich auf die Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen, die für eine Einführung eines Kapazitätsmechanismus und speziell eines Kapazitätsmarktes in Deutschland relevant sind. Dies umfasst insbesondere die rechtlichen Anforderungen gemäß der Elektrizitätsbinnenmarktverordnung sowie das EU-Beihilferecht. Im Rahmen der Betrachtungen wird auch auf Mechanismen eingegangen, die den Neubau steuerbarer Erzeugungskapazitäten anregen sollen (z. B. den sogenannten "Neubau-Vorschuss").
Studie und Endbericht wurden im Auftrag der vier Übertragungsnetzbetreiberinnen (ÜNB) Amprion GmbH, TenneT TSO GmbH, 50Hertz Transmission GmbH und TransnetBW GmbH erstellt. Sie wurden im Wesentlichen im Zeitraum Mai 2022 bis Dezember 2022 erstellt. Zwar sind daher aktuellere energiewirtschaftliche Diskussionen z. B. bezüglich der Plattform klima-neutrales Stromsystem des BMWK, die im Februar 2023 gestartet ist, noch nicht erfasst. Die in diesem Bericht dargestellten Ergebnisse sind aber in ihren wesentlichen Zügen unabhängig von solchen Problemstellungen bzw. neueren Entwicklungen.