Anlass für die Anhörung war der Vorschlag der EU-Kommission für einen Zertifizierungsrahmen für den CO₂-Abbau. Der Vorschlag sieht die Einführung eines EU-weiten Zertifizierungsstandards vor, der die Einhaltung von Mindestqualitätsstandards für den CO₂-Abbau, einschließlich Carbon Farming, bewerten und zertifizieren soll. Das Ecologic Institut hat den Vorschlag sowohl allgemein als auch speziell in Bezug auf die Kohlenstoffspeicherung im Boden kritisch beleuchtet.

In seinem Vortrag zeigte Hugh McDonald anhand von Beispielen aus bestehenden politischen Maßnahmen und privaten Kohlenstoffmarktansätzen die Herausforderungen auf, die sich ergeben, wenn man sich bei der Ausweitung der Kohlenstofflandwirtschaft auf Zertifizierung und Offsets verlässt. Die Kohlenstoffbindung im Boden ist schwer zu zertifizieren. Die Messung von Veränderungen des Kohlenstoffs im Boden ist schwierig und kostspielig. In Böden gespeicherter Kohlenstoff kann leicht in die Atmosphäre freigesetzt werden, sei es durch Änderungen in der Bewirtschaftung oder durch Naturkatastrophen wie Dürreperioden. Hugh McDonald wies auch auf andere wichtige Probleme hin, darunter die Nicht-Additionalität, die Doppelzählung und das Fehlen eines umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes. Die bestehenden Strategien zum Kohlenstoffmanagement sind nicht in der Lage, diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen, so dass Carbon Farming nicht mit der Emissionsreduzierung in anderen Sektoren gleichzusetzen ist. Dies bedeutet, dass zertifizierter Bodenkohlenstoff nicht als Offset verwendet werden sollte. Stattdessen sind andere politische Ansätze erforderlich, einschließlich einer ehrgeizigeren Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik.

Die Folien der Präsentation von Hugh McDonald stehen als Download zur Verfügung. Die Sitzung wurde aufgezeichnet und kann online gestreamt werden. Die Tagesordnung und weitere Informationen finden Sie auf der Website des EU-Parlaments.