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Funding Climate-friendly Soil Management

 
The report, titled "Funding Climate-Friendly Soil Management: Appropriate Policy Instruments and Limits of Market-Based Approaches", is part of the Climate Change series (01/2025) and published by the German Environment Agency (Umweltbundesamt). It serves as a final report examining funding mechanisms for climate-friendly soil practices. The cover features a blue background with the agency's logo at the bottom.

© German Environment Agency, 2025

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Funding Climate-friendly Soil Management

Appropriate policy instruments and limits of market-based approaches

Publikation
Zitiervorschlag

Siemons, Anne et al. 2025: Funding climate-friendly soil management. Appropriate policy instruments and limits and market-based approaches. Final report. 01/2025. German Environment Agency: Dessau-Roßlau.

Böden sind entscheidend für den Klimaschutz, da sie erhebliche Mengen Kohlenstoff speichern. Dieser Bericht, der von Hugh McDonald, Aaron Scheid und Dr. Ana Frelih-Larsen vom Ecologic Institut mitverfasst wurde, untersucht Finanzierungsansätze zur Förderung eines klimafreundlichen Bodenmanagements in Europa, wobei der Schwerpunkt auf zwei Modellen liegt: maßnahmenorientierten und ergebnisorientierten Ansätzen. Maßnahmenorientierte Finanzierung unterstützt spezifische Maßnahmen, garantiert jedoch keine messbaren Ergebnisse, während ergebnisorientierte Finanzierung Zahlungen an verifizierte Ergebnisse knüpft. Dies fördert Innovationen, erfordert jedoch höhere Kosten und ein intensiveres Monitoring. Ergebnisorientierte Finanzierungskonzepte können im Zusammenhang mit Bodenkohlenstoff eine Herausforderung darstellen, wobei sich Offsetting-Ansätze als besonders riskant erweisen. 

Klimafreundliche Bodenmanagementmaßnahmen

Maßnahmen im Bodenmanagement umfassen Änderungen der Landnutzung, wie das Wiedervernässen von Mooren, sowie Bewirtschaftungspraktiken, wie z. B. Fruchtfolgen. Diese verschiedenen klimafreundlichen Managementmaßnahmen sind mit unterschiedlichen Kosten und Nutzen verbunden. Viele dieser naturbasierten Lösungen können einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig einen Zusatznutzen wie z. B. die Förderung der biologischen Vielfalt bieten. Es kann jedoch kostspielig sein, ihre Auswirkungen auf den Klimaschutz zu quantifizieren. Außerdem sind Böden ein relativ instabiler Kohlenstoffspeicher, was eine Herausforderung für die Politik darstellt, die eine klimafreundliche Bodenbewirtschaftung als Lösung für den Klimawandel fördern möchte. 

Empfehlungen für eine effektive Politik und Finanzierung

Wir untersuchen, wie verschiedene Finanzierungsansätze genutzt werden können, um ein klimafreundliches Bodenmanagement zu fördern und den landwirtschaftlichen Sektor bei der Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion zu unterstützen. Wir stellen fest, dass maßnahmenorientierte Ansätze eine gute Wahl für viele klimafreundliche Bodenbewirtschaftungsmaßnahmen sind, bei denen das Risiko der nicht dauerhaften Kohlenstoffspeicherung besteht. Ergebnisorientierte Finanzierungsansätze können ein nützlicher Weg sein, um klimafreundliche Bodenmanagementmaßnahmen zu fördern, die ein hohes Klimaschutzpotenzial haben, das die Kosten für die Überwachung übersteigt.

Offsetting: ungeeignet für klimafreundliches Bodenmanagement

Ein Schwerpunkt des Berichts ist die kritische Bewertung des Einsatzes von Offsetting-Konzepten zur Finanzierung eines klimafreundlichen Bodenmanagements. Diese Form der ergebnisorientierten Finanzierung gewinnt durch die EU-Verordnung über den Kohlenstoffabbau und die Kohlenstoffbewirtschaftung sowie durch den freiwilligen Kohlenstoffmarkt zunehmend an Bedeutung. Wir analysieren zehn Programme zur Kohlenstoffanrechnung, die Beispiele für diesen Kompensationsansatz sind, wie z. B. Verra und das französische Label Bas Carbone. Wir identifizieren viele Schwierigkeiten, darunter die schwache Zusätzlichkeit (Additionality), die fehlende Dauerhaftigkeit der Kohlenstoffspeicherung und uneinheitliche Messansätze. Offsetting-Ansätze sind kein geeignetes Instrument für die Finanzierung klimafreundlicher Bodenbewirtschaftungsmaßnahmen, da diese Schwächen Bedenken hinsichtlich der Umweltintegrität aufkommen lassen: Es besteht die Gefahr, dass die Kompensation von Emissionen in anderen Sektoren oder an anderen Orten mit klimafreundlichem Bodenmanagement zu einem Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre führt.

Insgesamt kommen wir zu dem Schluss, dass das Bodenmanagement zwar einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt biologischer Vielfalt leisten kann, Offsetting-Maßnahmen aber kein Allheilmittel sind. Es bedarf eines unterstützenden politischen Umfelds auf EU-Ebene und in den Mitgliedstaaten sowie der Förderung und Berücksichtigung der Landwirt:innen und der Wertschöpfungsketten.

Dieser Bericht wird ergänzt durch den Anhang "Analyse von zehn ausgewählten Anrechnungsmethoden für klimafreundliches Bodenmanagement".

Effektive Finanzierungs- und Politikinstrumente für ein klimafreundliches Bodenmanagement können erhebliches Klimaschutzpotenzial freisetzen, die Biodiversität fördern und die nachhaltige Landwirtschaft unterstützen.

Kontakt

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Anne Siemons (Öko-Institut)
Dr. Lambert Schneider (Öko-Institut)
Hannes Jung (Öko-Institut)
Prof. Andreas Gattinger (Gießen University)
Dr. Wiebke Niether (Gießen University)
Finanzierung
Veröffentlicht in
Climate Change | 01/2025
Verlag
Jahr
Umfang
119 S
ISSN
1862-4359
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Klimafreundliches Bodenmanagement, Kohlenstoffspeicherung, Landnutzungsänderungen, aktionsbasierte Finanzierung, ergebnisbasierte Finanzierung, Wiedervernässung von Mooren, Agroforstwirtschaft, Kohlenstoffspeicherung, Nicht-Dauerhaftigkeit, Zusätzlichkeit, Mechanismen zur Kohlenstoffgutschrift, Förderung der Biodiversität, Minderungspotenzial, nachhaltige Landwirtschaft, Gemeinsame Agrarpolitik der EU, Überwachung und Verifizierung, politische Integration, systemische Unterstützung, Finanzierungsansätze, Kohlenstoffmärkte, Europäische Union.
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