Die Transformation zu einer nachhaltigen Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft beschleunigen
Vorstellung des SPRINT-Projekts
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Pestizide stellen ein Risiko für die Gesundheit von Mensch und Umwelt dar. Jüngste Forschungsergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und einem erhöhten Risiko von Gesundheitsproblemen, wie zum Beispiel Parkinson, Fortpflanzungs- und Entwicklungsproblemen sowie Krebs, hin. Gleichzeitig werden auch die Gesundheit von Boden und Gewässern sowie die biologische Vielfalt beeinträchtigt.
Das im September 2020 gestartete SPRINT-Projekt (Sustainable Plant Protection Transition: A Global Health Approach) besteht aus einem Konsortium von Forschungsinstituten aus 11 europäischen Ländern und aus Forscher*innen aus Argentinien sowie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). SPRINT wird eine Toolbox zur ganzheitlichen Gesundheitsrisikobewertung ("Global Health Risk Assessment Toolbox") entwickeln, um die Auswirkungen von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit und die negativen Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Ökosysteme zu bewerten.
SPRINT wird Wissen und Daten aus ganz Europa zusammenführen, um Wege zur Verbesserung der nachhaltigen Nutzung von Pestiziden zu finden. In Zusammenarbeit mit Landwirt*innen und politischen Entscheidungstragenden werden die Forscher*innen Wege finden, die Transformation zu einer nachhaltigeren Schädlingsbekämpfung zu unterstützen.
Professorin Violette Geissen von der Universität Wageningen, die das SPRINT-Konsortium leitet, sagte:
"Ich freue mich über den Start dieses Projekts, das viele Fragen beantworten wird, die für die europäischen Bürger*innen von entscheidender Bedeutung sind. Wir haben Wissenschaftler*innen mit langjähriger Erfahrung zu diesem Thema zusammengebracht. Ich bin zuversichtlich, dass wir Regulierungsbehörden und politische Entscheidungstragende dabei unterstützen können, gut informierte Entscheidungen zu treffen, um nachhaltigere Lösungen für landwirtschaftliche Praktiken einzuführen. Es ist keine leichte Zeit um ein neues Projekt zu beginnen, aber die aktuellen Probleme durch den Einsatz von Pestiziden bedeuten, dass wir die Arbeit nicht herauszögern dürfen. Gemeinsam freuen wir uns darauf, einen sinnvollen Beitrag zur EU-Strategie „Vom Erzeuger zum Verbraucher“ ("Farm to Fork") und zur Biodiversitätsstrategie der EU zu leisten"(2).
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Website: Sprint-H2020.eu
Pressekontakt: Jane Mills +44 1242714037 oder Matt Reed +44 7813201807
(1) Als Teil des Programms Horizont 2020
(2) Die Europäische Kommission hat am 20. Mai 2020 die "Farm to Fork"- und Biodiversitätsstrategien ins Leben gerufen.
Die "Farm to Fork"-Strategie setzt das Ziel, den Einsatz von Pestiziden bis 2030 um 50% und gefährlichere Pestizide um 50% zu reduzieren. Die Strategie legt zum ersten Mal Ziele zur Verringerung des Pestizideinsatzes auf EU-Ebene fest. In empfindlichen Gebieten wie den städtischen Grünflächen in der EU sollen keine Pestizide zugelassen werden, was dazu beitragen soll, den Rückgang von Bestäubern umzukehren. Darüber hinaus sollen bis 2030 mindestens 25% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der EU ökologisch bewirtschaftet werden.