The Role of Public Consultations in Decision-making on Future Agricultural Pesticide Use
Insights from European Union's Farm to Fork Strategy public consultation
- Publikation
- Zitiervorschlag
Ana Frelih-Larsen, Charlotte-Anne Chivers, Irina Herb, Jane Mills & Matt Reed (2023): The role of public consultations in decision-making on future agricultural pesticide use: insights from European Union’s Farm to Fork Strategy public consultation, Journal of Environmental Policy & Planning, DOI: 10.1080/1523908X.2023.2212369
Eine neu veröffentlichte Untersuchung von SPRINT befasst sich mit der Frage, inwieweit öffentliche Konsultationen zur demokratischen Entscheidungsfindung beim Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft beitragen können. Anhand einer kritischen Diskursanalyse von Beiträgen zur öffentlichen Konsultation zur "Farm to Fork"-Strategie der Europäischen Union untersuchen die Autor:innen, darunter Dr. Ana Frelih-Larsen vom Ecologic Institut, die Rolle von öffentlichen Konsultationen als demokratischer Prozess und das Ausmaß, in dem ihr nicht-deliberativer Charakter Lösungen für strittige und komplexe Herausforderungen fördert.
Die Autor:innen untersuchen verschiedene Perspektiven hinsichtlich des zukünftigen Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft und stellen fest, dass die Stellungnahmen sehr polarisiert sind. Die Befürworter einer Verringerung des Pestizideinsatzes argumentieren in der Regel mit der Gesundheit von Mensch und Umwelt und betonen, dass es bereits Alternativen gibt und der Widerstand gegen Veränderungen auf einen mangelnden politischen Willen zurückzuführen ist. Diejenigen, die sich gegen eine weitere Einschränkung des Pestizideinsatzes aussprechen, verweisen auf die Ernährungssicherheit und den Mangel an praktikablen Alternativen. In Anlehnung an Arnsteins (1969) [A ladder of citizen participation. Journal of the American Institute of Planners, 35(4), 216-224] und Fishkins (2011) [Making deliberative democracy practical. Kapitel 4. In When the people speak: Deliberative Demokratie und öffentliche Konsultation (S. 95-105)] argumentieren wir, dass Konsultationen nicht nur "symbolisch" sind, sondern dort, wo Diskurse stark polarisiert sind, unangemessen erscheinen, da sie nicht ausreichend inklusiv oder durchdacht sind und wissenschaftliche Erkenntnisse nur dann nutzen, wenn diese bereits bestehende Ansichten unterstützen. In diesem Sinne untersuchen wir, wie andere deliberative Ansätze besser geeignet sein können, um legitime Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden.