In Slowenien hat sich das Fruit Centre Maribor zum Ziel gesetzt, nachhaltige Praktiken im Obstanbau zu fördern und dabei die Abhängigkeit von synthetischen Pestiziden zu minimieren. Das SPRINT-Projekt untersucht die Arbeit der Organisation, um zu verstehen, wie der Einsatz resistenterer Obstsorten, selbstentwickelter pflanzlicher Pflanzenschutzmittel und die Verbesserung der Bodenqualität zu einem nachhaltigeren Anbau beitragen können. Diese Fallstudie beleuchtet die Herausforderungen und Lösungen, die die Organisation bei der Umsetzung nachhaltiger Methoden im Obstanbau gefunden hat.

Die Herausforderung: Barrieren für nachhaltigen Obstanbau

Die Einführung nachhaltiger Praktiken im Obstanbau steht vor verschiedenen Herausforderungen. Dazu zählen ein mangelndes Verständnis und fehlende Unterstützung seitens der Stakeholder sowie finanzielle Hürden, die den Zugang zu alternativen Produkten erschweren. Darüber hinaus ist der Markt für nachhaltig angebaute Früchte in Slowenien noch wenig entwickelt, was zu einer geringen Zahlungsbereitschaft der Verbraucher:innen für pestizidfrei erzeugte Früchte führt. Diese Aspekte erschwerten bisher eine umfassende Aufnahme von nachhaltigen Praktiken im Obstbau.

Nachhaltige Lösungen: Agronomische Veränderungen und Wissensaustausch

Das Fruit Centre Maribor hat verschiedene agronomische Lösungen entwickelt, um die Abhängigkeit von synthetischen Pestiziden zu verringern. Dazu gehören die Einführung neuer, widerstandsfähiger Obstsorten, integrierte Schädlingsbekämpfungspraktiken und der Einsatz natürlicher Stimulanzien und Bodenhilfsstoffe. Ein Schwerpunkt liegt auf der kontinuierlichen Überwachung der Pflanzenentwicklung und der Anpassung der Methoden an wechselnde Bedingungen. Der Wissensaustausch mit anderen Landwirten und Stakeholdern spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, um das Verständnis und die Akzeptanz für nachhaltige Praktiken zu erhöhen.

Ergebnisse und Lehren: Aufbau eines widerstandsfähigen Ökosystems

Durch den schrittweisen Übergang zu natürlichen Insektiziden und Bodenverbesserungsmitteln konnte das Fruit Centre Maribor den Einsatz synthetischer Pestizide erheblich reduzieren und gleichzeitig gesündere Böden und eine erhöhte biologische Vielfalt fördern. Trotz der Reduzierung des Pestizideinsatzes konnte das Zentrum hohe Erträge und eine gute Qualität der Früchte aufrechterhalten, was die Machbarkeit nachhaltiger Praktiken unter Beweis stellt. Die Fallstudie zeigt jedoch auch, dass weitere Unterstützung erforderlich ist, um diese nachhaltigen Praktiken im größeren Maßstab zu verbreiten.

Schlussfolgerungen

Der nachhaltige Obstanbau in Slowenien, wie er im Fruit Centre Maribor entwickelt wurde, zeigt, dass der Übergang zu umweltfreundlicheren Anbaumethoden möglich ist und gleichzeitig das Ertragsniveau erhalten bleiben kann. Dennoch erfordert die Umsetzung solcher Praktiken kontinuierliches Lernen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen, Forscher:innen und politischen Entscheidungsträger:innen, um langfristig erfolgreich zu sein.