Wege zur Nachhaltigkeit: Welche Bedeutung haben kulturelle Konventionen?
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Manchester, Vereinigtes Königreich
- Podiumsdiskussion
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Jakob Donner-Amnell (University of Eastern Finland)Simo Häyrynen (University of Eastern Finland)Pernilla Hagbert (KTH Royal Instutute of Technology)Sari Tuuva-Hongisto (University of Eastern Finland)
Vom 11. bis 14. Juni 2018 trafen sich Wissenschaftler und Stakeholder aus aller Welt zur 9. International Sustainability Transitions (IST) Konferenz in Manchester (Großbritannien). Seit fast einem Jahrzehnt bietet die IST ein Forum für die Diskussion aller Forschungsaspekte zu Nachhaltigkeitsübergängen. Auf der diesjährigen Konferenz wurde besonderes Augenmerk auf die Wechselwirkungen zwischen Veränderungen in der Technologie, Veränderungen in Geschäftsmodellen und Dienstleistungen und Veränderungen im Alltag gelegt. Dr. Grit Martinez vom Ecologic Institut sprach in einer Dialogsitzung über kulturelle Konventionen, Systemrekonfigurationen und Übergänge.
Die Transitionsforschung hat längst unterstrichen, dass Übergänge ortsspezifische und kontextabhängige Prozesse sind, d.h. ihre Geschwindigkeit, Richtung und ihr Charakter können in verschiedenen geographischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten stark variieren. Trotzdem gibt es noch wenig verallgemeinerbares Wissen darüber, wie wichtig kulturelle und andere ortsspezifische Faktoren in Übergangsprozessen sind. Ohne gründliche Überlegungen darüber, wie ortsspezifische Faktoren Übergänge beeinflussen, ist es schwierig, Übergänge in kulturell unterschiedlichen Kontexten zu verstehen und voranzutreiben.
Eingebettet in den Konferenztrack 5 "Zivilgesellschaft, Kultur und soziale Bewegungen" konzentrierte sich die Dialogsitzung "Die Rolle kultureller Faktoren in ortsspezifischen Nachhaltigkeitsübergängen" auf kulturelle Faktoren in Nachhaltigkeitsübergängen, auf kulturbedingte Unterschiede zwischen Regionen und auf den Umgang mit kulturellen Fragen in einem solchen Kontext. Ziel der Sitzung war es, den Dialog über diese Fragen zwischen Forschern aus verschiedenen Ländern und Disziplinen zu fördern. Unter den Themen, die in der Sitzung erforscht werden sollten, war die Frage, wie kulturelle Faktoren Übergänge in verschiedenen Kontexten beeinflussen, wie sie in verschiedenen Kontexten auftreten und welche kulturellen Faktoren die Forschung zu Übergängen und Übergängen in der Praxis beitragen kann.
Die Sitzung wurde durch die Zusammenarbeit von Forschungsprojekten und Gruppen organisiert, die sich mit diesen Themen in verschiedenen Kontexten und Weisen auseinandersetzen. Das Forschungsprojekt "The frontier of sustainability transitions - cultural adaptations of sustainability policies in European peripheral regions" (durchgeführt an der University of Eastern Finland, UEF) lud Forscher aus drei verwandten Projekten ein: "Beyond GDP-growth - Scenarios for sustainable building and planning" (durchgeführt am KTH Royal Institute for Technology, Schweden), INNOVA - Innovation for Climate Services Provision (Projektpartner Ecologic Institut, Berlin) und das Projekt Common goods (durchgeführt am Forschungszentrum der Akademie der Wissenschaften und Künste, Slowenien).
Nach Impulsaussagen von Forschern aus den oben genannten Projekten ergaben sich im anschließenden Dialog unter den Teilnehmern einige Kernpunkte. Sie reichen von kulturellen Erklärungen der Diskrepanzen zwischen den natürlichen Bedingungen für die Erzeugung erneuerbarer Energien und der politischen Umsetzung, die sich aus mehrstufigen Perspektiven auf hierarchische und elitäre Tendenzen beziehen (am Beispiel Großbritanniens), bis hin zur Forderung nach einem besseren Verständnis von Verhaltensänderungen/kognitiver Dissonanz und Debatten über empirische Evidenz, die in der Regel aus Feldstudien auf Mikroebene und der Notwendigkeit von Meta-Level-Analysen und Evidenz in der Nachhaltigkeitsübergangsforschung stammen. Auf der Grundlage dieser Diskussionen schlug das Ecologic Institut vor, gemeinsam ein Strategiepapier zu entwickeln, in dem der Forschungsbedarf für kulturelle Faktoren und Konventionen und die Empfehlungen zur interdisziplinären Forschung zu Nachhaltigkeitsübergängen zwischen Forschern aus den Sozial- und Geisteswissenschaften (SSH) und den Umweltwissenschaften dargestellt werden.