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Politikmixe für nachhaltige Ressourcennutzung

© R. Stuermer, WRF2017
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Politikmixe für nachhaltige Ressourcennutzung

Konzeptionelle Reflexionen aus partizipatorischer Politikmixgestaltung und wissenschaftlicher Bewertung

Präsentation
Datum
Ort
Genf, Schweiz
Vortrag
Ullrich Lorenz (UBA)
Dr. Martin Hirschnitz-Garbers

Das World Resources Forum 2017 mit dem Titel "Beschleunigung der Ressourcenrevolution" fand vom 24. bis 25. Oktober 2017 in Genf statt. Dr. Martin Hirschnitz-Garbers vom Ecologic Institut reflektierte die Konzeption und Bewertung von Politikmixen zur Ressourcenschonung auf Basis der Erfahrungen des SimRess-Projekts. Die Vortragsfolien stehen als Download zur Verfügung.

Der Personalverbrauch steigt rasant an. Ein Geflecht miteinander verbundener Treiber (z. B. Bevölkerungswachstum, steigender Wohlstand, zunehmende Konsumentscheidungen, Verbreitung westlich geprägter Konsummuster) unterliegen einem zunehmenden Konsum. Diese vernetzten Treiber und die Vielzahl der beteiligten Akteure erfordern einen systemischen Politikansatz.

Das Konzept des Politikmixing könnte eine Antwort auf diese Anforderung sein. Während sie in der Umweltpolitik in verschiedenen Kontexten angewandt werden, scheinen Politikmixe meist durch die Hinzufügung von Instrumenten entwickelt zu werden, oft ohne mögliche Wechselwirkungen und Kohärenz zu berücksichtigen. Im Forschungsprojekt Modelle, Potenziale und Langfristszenarien für Ressourceneffizienz (SimRess) wurde das theoretische Konzept des Politikmixes durch partizipative Politikmix-Entwicklung mit Hilfe von Kausaldiagrammen und modellbasierten Ex-ante-Bewertungen getestet.

Das Konzept sieht theoretisch vor, langfristige und kurzfristige Ziele mit einem sorgfältig ausgewählten Instrumentarium zu verknüpfen, um Synergieeffekte zu maximieren und Abwägungen zwischen Instrumenten zu minimieren. Die Konzeption und Umsetzung eines Politikmixes erfordert daher einen langfristigen vorausschauenden Roadmapping-Prozess und das Wissen über die möglichen Wirkungen des Politikmixes. Dies stellt eine Herausforderung für die wissenschaftliche Bewertung und die praktische Gestaltung und Umsetzung von Politikmixen dar.

Eine zuverlässige Bewertung der kumulativen Auswirkungen sequentiell verknüpfter politischer Instrumente ist hinsichtlich der konzeptionellen und rechnerischen Leistungsfähigkeit derjenigen, die wissenschaftliche Bewertungen vornehmen, sehr anspruchsvoll. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Erkenntnisse immer mit einer gewissen Unsicherheit verbunden sein, die eine transparente Vermittlung guter wissenschaftlicher Praxis voraussetzt, während die Politik in der Regel konkrete Vorschläge einfordert. In der endgültigen Entscheidungsfindung demokratisch gewählter Institutionen müssen die Entscheidungsträger daher im Kontext der politischen und sozioökonomischen Machbarkeit unterschiedliche Wissensquellen und Optionen gegeneinander abwägen. Dies erfordert Fähigkeiten und Kapazitäten von Entscheidungsträgern, die in einer vorherrschenden politischen Ökonomie nicht gedeihen, um die Chancen zu maximieren, die Macht von einer Wahlperiode zur nächsten aufrechtzuerhalten - denn dies belohnt Kurzfristigkeit und den Fokus auf unmittelbaren Nutzen bei gleichzeitiger Abschreckung von langfristigem Denken mit weiter entferntem Nutzen.

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Veranstaltung
veranstaltet von
Vortrag
Ullrich Lorenz (UBA)
Dr. Martin Hirschnitz-Garbers
Team
Datum
Ort
Genf, Schweiz
Sprache
Englisch
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Ressourcenverbrauch, Politikevaluation