Ecologic Institut unterstützte das Umweltbundesamt in der Vorbereitung und Durchführung der Konferenz "Decarbonisation and Resource Efficiency – 100% Renewable Energy and more", die am 8. November 2016 im Ludwig-Erhardt-Haus in Berlin stattfand. Während der Konferenz wurden Synergien und mögliche Zielkonflikte zwischen politischen Ansätzen für Dekarbonisierung und Dematerialisierung diskutiert.
Kontext der Konferenz
Die wissenschaftliche Grundlage lässt keinen Zweifel: THG-Emissionen müssen in allen Wirtschaftssektoren drastisch reduziert werden, um die globale Erwärmung auf unter 2 °C zu halten. Studien in den EU-Mitgliedstaaten haben gezeigt, dass es technisch und wirtschaftlich machbar ist, ein Energiesystem zu schaffen, welches zu 100% aus erneuerbaren Quellen gespeist wird. Da der Energiesektor für mehr als 80% der THG-Emissionen in der EU verantwortlich ist, ist dies eine wichtige Botschaft für die politischen Entscheidungsträger. Allerdings müssen effektive Dekarbonisierungsstrategien alle Bereiche in Angriff nehmen und integrierte Lösungen finden, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Wechselwirkungen und Synergien zwischen den Sektoren sowie mit anderen Politikbereichen.
Ein Übergang zu treibhausgasneutralen Wirtschaftssystemen erfordert tiefgreifende Umstrukturierungen von Infrastrukturen und Technologien. Während erhebliche Einsparungen an fossilen Brennstoffen vielversprechend sind, erfordert ein solcher Übergang aber auch enorme Investitionen in Produktionseinheiten für erneuerbare Energien, Batteriesysteme oder in Systeme zur Umwandlung des Stroms in Wasserstoff und Methan ("power to gas") bzw. Flüssigkeitssysteme.
Solche Technologien und Infrastrukturen erfordern bestimmte mineralische Rohstoffe, die, wie Lithium oder Seltene Erden, wirtschaftlich und/oder geopolitisch in der Zukunft knapp werden könnten.
Die Konferenz hat den Klima-Energie-Ressourcen Nexus behandelt. Gemeinsam diskutierten Experten der Europäischen Umweltagentur (EEA), der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC), dem Club of Rome, der deutschen Ressourcenkommission sowie dem Wuppertal Institut und anderen über Synergien und Möglichkeiten zur Minimierung von Kompromissen zwischen Dekarbonisierungs- und Dematerialisierungspolitik.
Die Präsentationen und eine Zusammenfassung der wesentlichen Diskussionen finden Sie auf der Homepage der Konferenz.