Der Abbau von Rohstoffen führt oft zu erheblichen Umweltschäden. Im Auftrag des Umweltbundesamtes untersucht das Ecologic Institut Governance-Instrumente, mit denen globale Standards für den umweltverträglichen Rohstoffabbau gefördert, etabliert und durchgesetzt werden können. Analysiert werden völkerrechtliche Verträge und Völkergewohnheitsrecht, aber auch nicht verbindliche internationale Instrumente sowie europäische und nationale Instrumente mit extraterritorialer Steuerungswirkung. Darauf aufbauend, werden Handlungsempfehlungen entwickelt, wie bestehende Instrumente ausgebaut bzw. neue Ansätze entwickelt werden könnten. Gegenstand der Studie sind abiotische Importrohstoffe (Metalle bzw. Erze, sonstige mineralische Rohstoffe, fossile Rohstoffe) und deren Gewinnung, Aufbereitung, Transport und Weiterverarbeitung.
Der Abbau von Rohstoffen, aber auch Aufbereitung, Transport und Weiterverarbeitung haben oft verheerende Folgen für die Umwelt: die Verschmutzung von Luft, Wasserressourcen und Böden, die Beeinträchtigung der Tier- und Pflanzenwelt. Die Beeinträchtigung der Umwelt erzeugt oder schürt zudem oftmals soziale Konflikte, z.B. wenn der Rohstoffabbau zur Verknappung von Umweltgütern wie Wasser beiträgt oder Menschen zur Migration gezwungen werden. Diese Risiken werden verstärkt durch eine steigende weltweite Nachfrage nach Rohstoffen. Gleichzeitig werden Rohstoffe oft exportiert, so dass die Folgen des Abbaus Länder betreffen, welche die Rohstoffe selbst nicht einmal verwerten.
Um den Rohstoffabbau weltweit umweltgerechter zu gestalten, sind deshalb internationale Lösungsansätze gefragt. Viele Bereiche des Völkerrechts berühren den Rohstoffabbau. Gleichzeitig betrifft das Völkerrecht jedoch oft nur Teilaspekte des Bergbaus, ist lückenhaft oder begründet nur vage Pflichten für Staaten. Das Projekt gibt einen umfassenden Überblick über bestehende Governance-Instrumente und entwirft konkrete Handlungsmöglichkeiten für die deutsche Bundesregierung.
Zum Vorhaben gehören auch Ad hoc-Analysen und kurzfristige Beratungsleistungen sowie die
Durchführung von zwei Fachgesprächen und einer internationalen Fachtagung.