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Ecologic Institut Newsletter Nr. 225 – Juni 2021

Ecologic Institut Newsletter Nr. 225 – Juni 2021

Klima und Gesundheit – Unsere International-Fellowship-Crowdfunding-Kampagne

Ecologic Institut Newsletter

Klima und Gesundheit – Unsere International-Fellowship-Crowdfunding-Kampagne

Liebe Leserinnen und Leser,

In den vergangenen Monaten haben wir am Ecologic Institut unser International Fellowship Programm gefeiert. Das Programm startete im Jahr 2002 und hat über die Jahre viele interessante und dynamische Personen an unser Institut gebracht, von denen viele bis heute zu unserem Team gehören.

Da 2021 unser 25. Jubiläumsjahr ist, haben wir ein besonderes 25th Anniversary Fellowship Programm geschaffen – für einen jungen, internationalen Forschenden, der sich auf Gesundheit und Klima spezialisiert. Zu diesem Zweck haben wir eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um mehr Sichtbarkeit für das Programm zu schaffen und Unterstützung innerhalb unseres Netzwerks und darüber hinaus zu gewinnen.

Unsere Gesundheit und die Qualität unserer Umwelt sind eng miteinander verbunden. Die Arbeit des Ecologic Instituts in diesem Bereich liegt an der Schnittstelle zwischen Umwelt- und Lebenswissenschaften sowie den Sozial- und Politikwissenschaften. Der 25th Anniversary Fellow wird eine neue Perspektive in dieses wichtige Feld einbringen, die auf unserer Überzeugung beruht, dass die Zusammenarbeit über Grenzen und Disziplinen hinweg ausschlaggebend ist, um Lösungen zu finden. Wir bieten einem jungen Forschenden die Möglichkeit, 12 Monate in Berlin zu verbringen und mit unserem transdisziplinären Team an einer Reihe von spannenden Projekten zusammenzuarbeiten.

Diese Ausgabe unseres Newsletters stellt einige unserer jüngsten Arbeiten u. a. zu Klimathemen vor, darunter nachhaltige Mobilität, Kohlenstoffsequestrierung, internationaler Kohleausstieg sowie das Vorsorgeprinzip, die allesamt Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Die Artikel in dieser Ausgabe sollen Ihnen einen Eindruck vom breiten Spektrum an Themen vermitteln, in denen sich unsere International Fellows engagieren können.

Um mehr über unsere Crowdfunding-Initiative zu erfahren, besuchen Sie unseren Crowdfunding-Bereich oder lesen Sie mehr über diese spannende Initiative. Wir stehen kurz davor, 75 Prozent der Finanzierung zu sichern und freuen uns über jede Unterstützung, die uns bis zur Ziellinie bringt. Wir möchten uns auch bei der Stiftung Mercator bedanken, die uns bis zu 12.500 € (die Hälfte unseres Ziels) zur Verfügung stellt.

Viel Spaß beim Lesen,
Jennifer Josenhans

Aufbau und Implementierung von ergebnisbasierter Kohlenstoffsequestrierung in der EU-Landwirtschaft – Technischer Leitfaden

Wie können ergebnisbezogene Zahlungen so gestaltet werden, dass sie landwirtschaftliche Praktiken, die Emissionen reduzieren und eine robuste Entnahme von Kohlendioxid ermöglichen, attraktiv machen? Ein technischer Leitfaden für die Ausgestaltung solcher Zahlungen wurde von der GD CLIMA veröffentlicht. Das Ecologic Institut hat den Leitfaden gemeinsam mit seinen Partnern IEEP und COWI verfasst. Der Leitfaden steht als Download zur Verfügung.

Potenziale anderer Rechtsbereiche zum Erreichen der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie – Studie

Deutschland erreicht bisher die verschiedenen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie nicht. Die vorliegende Studie des Ecologic Instituts analysiert die Potenziale anderer Rechtsbereiche jenseits des Wasserrechts, um die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Für die Analyse wurden die folgenden Themen ausgewählt: Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken, Gewässerrenaturierung, Gewässerschutz im Zulassungsverfahren für Humanarzneimittel, Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer, Gewässerentwicklung im Planungsrecht, Förderung von Wasserkraftwerken anhand gewässerökologischer Kriterien und Defizite in der Struktur der Agrarförderung. Die Studie steht als Download zur Verfügung.

Mikroplastik-Analytik – Statuspapier

Das Statuspapier fasst die Inhalte der Verbundprojekt-übergreifenden Diskussionen und Abstimmungen innerhalb des Querschnittthemas (QST) "Analytik und Referenzmaterialien" des Forschungsschwerpunkts "Plastik in der Umwelt" zusammen. Die vorliegenden Verfahrensempfehlungen beruhen auf dem aktuellen Wissensstand zur Analytik von Mikroplastik und richten sich an Akteurinnen in der Wissenschaft als auch Anwender in der Praxis. Das Statuspapier steht als Download zur Verfügung.

Wege zur nachhaltigen Mobilität in Niedersachsen – Fachgutachten

Neue Wege im Verkehr sind unabdingbar, damit Deutschland seine Klimaziele erreicht. Ein vom Auto geprägtes Flächenland wie Niedersachsen steht bei der Verkehrswende vor besonderen Herausforderungen. Das Gutachten "Wege zur nachhaltigen Mobilität" (WenaMoNi) untersucht, wo Niedersachsen derzeit steht und gibt Empfehlungen für nächste Schritte. Das Ecologic Institut analysierte die rechtlichen Rahmenbedingungen und identifizierte zentrale Akteure. Im Zentrum standen dabei die bereits implementierten Politikinstrumente zur Förderung von Elektromobilität und Wasserstoff, die mit Erfahrungen in anderen Ländern und Expertenempfehlungen abgeglichen wurden. Die Analyse zeigt, dass der bisher stark auf Förderung ausgerichtete Regulierungsansatz durch Bepreisungsinstrumente ergänzt werden muss, damit die Ziele erreichbar bleiben. Das Fachgutachten steht als Download zur Verfügung.

Der Kohleausstieg in Chile und Deutschland – Analyse

Sowohl Deutschland als auch Chile haben den Ausstieg aus der Kohle beschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen, aber auch, um ihren Stromsektor zu modernisieren. In einer neuen Publikation vergleicht Agora Energiewende die Erfahrungen der beiden Länder, um daraus Lehren für politische Entscheidungsträger zu ziehen, die den Kohleausstieg in ihren Ländern vorantreiben wollen. Das Ecologic Institut steuerte die Fallstudie zum deutschen Kohleausstieg bei. Diese behandelt die zunehmend ambivalente Position der Kohle in der Energiewende, die Rolle der Kohlekommission und den Prozess, der zur Entscheidung über den Kohleausstieg führte. Die Analyse wurde zur Unterstützung des Arbeitskreises der Chilenisch-Deutschen Energiepartnerschaft erstellt. Die Analyse steht als Download zur Verfügung.

Absolute Reduktion der Ressourcennutzung – Studie

Die Niederlande haben sich in ihrem Kreislaufwirtschaftspaket 2016 das Ziel gesetzt, bis 2050 eine vollständige Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Bis 2030 soll die Nutzung von Mineralien, fossilen Rohstoffen und Metallen um 50 % reduziert werden. In dieser Studie analysieren Susanne Langsdorf und Laurens Duin die niederländischen Ziele und das Programm für eine Kreislaufwirtschaft. Die Studie steht als Download zur Verfügung.

Polarregionen im Wandel – Polarforschungsagenda

Deutschlands Polarforschung trägt zu zahlreichen Initiativen bei, die sich auch mit Klima- und Biodiversitätsschutz befassen. Um künftigen Herausforderungen begegnen und die drängendsten Themen angehen zu können, startete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Prozess, um eine neue Polarforschungsagenda zu entwickeln. Am 19. Mai 2021 überreichte der Begleitkreis des Agendaprozesses dem Ministerium das Konzeptpapier "Polarregionen im Wandel", das von über 100 Sachverständigen entwickelt wurde. Arne Riedel, Arktis-Koordinator am Ecologic Institut, war Mitglied des Begleitkreises und koordinierte die Erstellung des Kapitels zu den "menschlichen" Auswirkungen auf die Ökosysteme in der Arktis. Die Polarforschungsagenda steht als Download zur Verfügung.

Kann die Konferenz zur Zukunft Europas zur Lösung des Klimawandels beitragen? – Artikel

Die Konferenz über die Zukunft Europas ist nun in vollem Gange. Dieser politische Prozess könnte ein Meilenstein in der EU Klimapolitik werden – vorausgesetzt, seine Empfehlungen sind konkret und verbessern die Handlungsfähigkeit der EU, schreibt Dr. Nils Meyer-Ohlendorf im EU Observer. Er macht drei Vorschläge, wie die Konferenz ein Erfolg für die EU Klimapolitik werden könnte. Der Artikel steht online zur Verfügung.

News

Neun Fallstudien zur Anwendung des Vorsorgeprinzips – News

Das Vorsorgeprinzip ermöglicht es Behörden, bereits dann Maßnahmen zu ergreifen, wenn es noch unsicher ist, ob neue Technologien oder neue Produkte Schaden anrichten können. Im Projekt "Versöhnung von Wissenschaft, Innovation und Vorsorge durch das Engagement von Interessenvertretern" (RECIPES) wurden Ideen entwickelt, um das Vorsorgeprinzip mit den Zielen der Innovation in Einklang zu bringen. Das Ziel der neun Fallstudien war es, die möglichen Unterschiede in der Anwendung je nach Thema und Kontext zu verstehen und zu erklären. Für jede Fallstudie hat das Projektteam einen Bericht, ein Factsheet und ein kurzes Video erstellt. Darüber hinaus wurden die Fallstudien verglichen und Komplexitäten und Kontroversen rund um die Anwendung des Vorsorgeprinzips in den verschiedenen Fällen identifiziert. Die Projektergebnisse stehen online zur Verfügung.

Umweltpolitik: Hilfreich oder hinderlich für naturbasierte Lösung? – Vortrag

Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Zerstörung von Ökosystemen sind miteinander verbundene und voneinander abhängige Prozesse, die ganzheitlich angegangen werden müssen. Synergieeffekte können verstärkt werden, indem die Multifunktionalität sowie die vielfältigen Vorteile der Biodiversität und gesunder Ökosysteme genutzt werden, die unter dem Begriff der naturbasierten Lösungen (NBS) zusammengefasst werden. Diese Themen wurden in der Veranstaltung "Natur als Lösung - Für Resilienz, Schadensminderung und nachhaltige Entwicklung" beleuchtet, die im Rahmen der 5. Europäischen Konferenz zur Anpassung an den Klimawandel (ECCA2021) stattfand. McKenna Davis vom Ecologic Institut war Keynote-Speakerin, die die umweltpolitischen Rahmenbedingungen in der EU und auf globaler Ebene vorstellte und erläuterte, inwiefern diese die Einführung von NBS fördern oder behindern. Das vollständige Programm der Veranstaltung sowie die Präsentation von McKenna Davis stehen zum Download zur Verfügung. Die Aufzeichnung der Sitzung steht online zur Verfügung.

Außenminister würdigt die Rolle deutscher Arktisforschung – News

Am 20. Mai 2021 trafen sich die Außenminister der acht arktischen Staaten im Arktischen Rat - dem wichtigsten Forum für Umweltschutz und Kooperation in der Region seit seiner Gründung vor 25 Jahren. Russland übernahm im Rahmen dieses Treffens den Vorsitz des Gremiums für die nächsten zwei Jahre von Island. Deutschland hat in diesem Gremium Beobachterstatus. Außenminister Heiko Maas unterstrich in einer Videobotschaft die Beiträge, die deutsche Expertinnen und Experten in den Arbeitsgruppen des Arktischen Rats und darüber hinaus mit ihrer Forschung leisten. Das Ecologic Institut nimmt seit 2013 an Arktisdialogen der Bundesregierung teil und hat z. B. die Entwicklung von Arktisleitlinien unter Umweltaspekten unterstützt. Gegenwärtig arbeitet das Arktisteam des Instituts unter anderem zu Meeresschutzgebieten in der Region sowie zur Partizipation von Menschen in der Arktis.

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Fortschritt in Richtung Klimaneutralität messbar machen – Online-Diskussion

Im Fokus der EU-Klimapolitik sind derzeit eine Reihe von Prozessen im Gange, um Methoden zur Bewertung des Fortschritts auf dem Weg zur Klimaneutralität zu entwickeln – aber es gibt kein integriertes Set von "Net-Zero-Indikatoren", die das ganzheitliche Bild abbilden. Ein Vorschlag für eine Monitoring-Instrument wurde vom Ecologic Institut und IDDRI – im Auftrag der European Climate Foundation – entwickelt, um eine Debatte darüber anzuregen, wie eine Fortschrittsmessung in diesem Bereich erfolgen könnte. Bei dieser Veranstaltung am 24. Juni 2021 wird das Monitoring-Instrument vorgestellt und mit Expertinnen und Experten verschiedenen Institutionen diskutiert. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme an.

Wie können Beratungsgremien die Klimapolitik effektiv unterstützen? – Online-Diskussion

Eine kürzlich von der Europäischen Umweltagentur in Auftrag gegebene Analyse hat die derzeitige Landschaft der Klimabeiräte in 33 Ländern kartiert, eine Typologie entwickelt und die Arbeitsweise unabhängiger wissenschaftlicher Beiräte genauer untersucht. Darüber hinaus wurden Schlüsselmerkmale der jeweiligen nationalen klimapolitischen Steuerungssysteme identifiziert.
Bei dieser Veranstaltung werden die wichtigsten Ergebnisse des Berichts vorgestellt und die Erkenntnisse mit einer Reihe von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Institutionen diskutiert.

Nachhaltige Anpassung ganzheitlich denken – Online-Podiumsdiskussion

Save the date! Am 7. Juli 2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr lädt das Ecologic Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes zu einer Online-Podiumsdiskussion über nachhaltige Anpassungspfade ein. Im Fokus stehen integrative Maßnahmen und Praxisbeispiele, welche die 2030 Agenda, das Pariser Abkommen und das Sendai Rahmenwerk miteinander verknüpfen. Diskutieren Sie gemeinsam mit unseren Fachleuten aus verschiedenen Regionen der Welt! Die Veranstaltung wird per Live-Stream über Zoom übertragen. Registrieren Sie sich für die Veranstaltung!