In dem Workshop Finanzierung der klimafreundlichen Bodennutzung in der EU: Herausforderungen und Risiken marktorientierter Ansätze kamen 59 Interessenvertreter:innen und andere Expert:innen zusammen, um zu diskutieren, wie eine klimafreundliche Bodennutzung am besten zu fördern ist. Neben einem Überblick über klimafreundliche Bodenmaßnahmen konzentrierte sich der Workshop auf ergebnisorientierte Ansätze zur Finanzierung klimafreundlicher Bodenmaßnahmen sowie auf die damit verbundenen zentralen Herausforderungen. Das Ecologic Institut organisierte, veranstaltete und moderierte den Workshop und präsentierte die Ergebnisse. Eine Zusammenfassung steht als Download zur Verfügung.

Das zunehmende Interesse an marktorientierten Ansätzen zur Förderung einer klimafreundlichen Bodennutzung – wie das Zertifizierungssystem der EU-Kommission für den Kohlenstoffabbau – birgt das Potenzial, einen Beitrag zur Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels zu leisten. Allerdings existieren erhebliche Bedenken hinsichtlich der Zweckmäßigkeit dieser Ansätze und der damit verbundenen Risiken. Im Workshop wurden diese Herausforderungen eingehend diskutiert. Dabei wurden zentrale Probleme identifiziert, Lösungsvorschläge kritisch bewertet und Mindestanforderungen zur Gewährleistung der Umweltintegrität diskutiert. Auch Anforderungen, welche Anwendbarkeit marktorientierter Ansätze de facto einschränken oder sogar ausschließen, wurden besprochen. Ein übergeordnetes Diskussionsthema war die Frage, ob, in welchem Maße und unter welchen Bedingungen ergebnisorientierte Ansätze (einschließlich Kompensationen) zur Förderung klimafreundlicher Bodenmaßnahmen eingesetzt werden sollten.

Kernaussagen:

• Die klimafreundliche Bodennutzung bringt eine Reihe von Herausforderungen für die marktbasierte Finanzierung mit sich – darunter Zusätzlichkeit, Nicht-Dauerhaftigkeit, Quantifizierung und Nachhaltigkeit.
• Der Workshop kam zu dem Ergebnis, dass die identifizierten Herausforderungen, insbesondere die Nicht-Zusätzlichkeit und die Herausforderung der regulatorischen Zusätzlichkeit sowie die Nicht-Dauerhaftigkeit, bewirken, dass Offsets für eine klimafreundliche Bodennutzung ungeeignet sind. Andere ergebnisorientierte Ansätze (z. B. Beitragsforderungen) sind mit einigen technischen und nachfrageseitigen Herausforderungen konfrontiert, bergen aber geringere Risiken für die Umweltintegrität als Offsets.
• Insgesamt wurde in den Workshop-Diskussionen eine breitere Perspektive befürwortet: Wir müssen uns darauf konzentrieren, welche Kombination von politischen Maßnahmen und Instrumenten dazu beiträgt, das übergeordnete Ziel der Umstellung des Landnutzungs- und Landwirtschaftssektors auf Nachhaltigkeit zu verwirklichen – und zwar nicht nur im Hinblick auf den Klimaschutz, sondern auch auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt und ein nachhaltiges Einkommen der Landwirt*innen.