Water Resources Across Europe
Confronting water stress: an updated assessment
- Publikation
- Zitiervorschlag
European Environment Agency (ed.) 2021: Water resources across Europe – Confronting water stress: an updated assessment. EEA Report No 12/2021. Luxembourg: Publications Office of the European Union
Einem neu erschienenen Bericht der EEA zufolge, an dem das Ecologic Institute als Mitautor beteiligt war, ist Europa ernsthaft von Wasserstress bedroht, ein Problem welches sich durch den Klimawandel noch weiter verschärfen wird. Der Bericht "Water resources across Europe – confronting water stress: an updated assessment" mahnt politische Entscheidungsträger zu einem Wandel, von Krisenmanagement hin zu mehr Risikomanagement, um irreversible Schäden von Natur und Mensch abzuwenden.
Der Bericht betont die Notwendigkeit von mehr Effizienz in der menschlichen Wassernutzung, sowie von einer gesteigerten Resilienz der Ökosysteme. Heute können vorhandene Wasserresourcen den gemeinsamen Bedarf von Mensch und Natur oft nicht mehr decken. Diese Situation wird als Wasserstress bezeichnet und wirkt sich in einem durchschnittlichen Jahr, auf etwa ein Drittel aller Europäer und 20 % des Europäischen Gebietes aus.
Der Klimawandel wird das Problem weiter verschärfen
Der Klimawandel wird mit großer Sicherheit das Problem noch weiter vorantreiben, da Häufigkeit, Intensität und Dauer von Dürren und Wasserknappheit zunehmen wird. Die bestehende Kluft zwischen steigendem Wasserbedarf und sinkender Kapazität von Wasserresourcen, wird sich besonders im südlichen und südwestlichen Europa noch weiter ausdehnen. In diesen Regionen ist es vorhersehbar, dass Flüsse im Sommer bis zu 40 % ihrer Wassermengen verlieren, und dies während einer Jahreszeit, in der die Landwirtschaft, der Tourismus, und die öffentliche Wasserversorgung, ihren jährlichen Höchstbedarf als größte Wasserkonsumenten der Region verzeichnen.
Es braucht diverse und gleichzeitig integrierte Lösungsansätze
Der Bericht betrachtet Wasserstress in unterschiedlichen Sektoren und Kontexten, wie das Ernährungssystem, Urbanisierung, oder Bergbau und Industrie. Dabei werden bekannte Herausforderungen in Bezug auf Wassereffizienz, Wasserverschmutzung, saisonal abweichende Wasserverfügbarkeit, und die Überbelastung von Wasserresourcen diskutiert. Zudem werden diverse potentielle Lösungsansätze dargestellt. Diese reichen von Forschung und Innovation, über naturbasierte Lösungen, bis hin zu Kooperation in grenzüberschreitenden Flussbecken, oder Lösungen für die Wasserwiederverwendung. Da sich Ursachen und Wirkungen von Wasserstress auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Größenordnungen manifestieren, braucht es effektive Antworten durch ganzheitliches Systemdenken auf der Basis von optimierten Daten und Informationsflüssen.
Das Regelwerk existiert bereits, benötigt jedoch eine effektivere Durchsetzung
Während das gegenwärtige Regelwerk auf der Europäischen Ebene, als geeignet für diese Herausforderungen bezeichnet werden kann, sind die institutionellen Kapazitäten jedoch unzureichend. Die Komplexität der Problematik erfordert eine verbesserte Koordination zwischen den Sektoren und den Umweltverordnungen. Neuste Entwicklungen in der Formulierung von entsprechenden Regelwerken spiegeln durchaus eine systemische und integrierte Herangehensweise. Jedoch benötigt deren Effektivität, ein ehrgeiziges und übersektorales Handeln.