RADOST Akteursanalyse – Teil II: Auswertung der Befragung von Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft
Interessen, Nutzungsansprüche, Ziele und Konflikte relevanter Akteure der deutschen Ostseeküste vor dem Hintergrund des Klimawandels
- Publikation
- Zitiervorschlag
Knoblauch, Doris; Zoritza Kiresiewa; Franziska Stuke et al. 2012: RADOST Akteursanalyse - Teil II: Auswertung der Befragung von Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Ecologic Institute.
Wie nehmen relevante Akteure an der Ostseeküste den Klimawandel in ihrer Region wahr? Welche Anpassungsmaßnahmen kennen sie und welche halten sie für notwendig? Und wer sind überhaupt relevante Akteure? Diese und weitere Fragen beantwortet der erste Teil der RADOST-Akteursanalyse, der von Mitarbeitern des Ecologic Instituts verfasst wurde. Der Bericht steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Insgesamt 23 Interviews haben Mitarbeiterinnen des Ecologic Instituts zwischen April und Dezember 2010 in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein durchgeführt und anschließend ausgewertet. Interviewt wurden in erster Linie Vertreter/innen aus Politik und Verwaltung, aber auch Vertreter/innen der Zivilgesellschaft.
Dabei zeigt sich, dass die Akteure vor allem negative Folgen des Klimawandels wahrnehmen, insbesondere den steigenden Meeresspiegel, mehr Stürme, steigende Temperatur, Sommertrockenheit und vermehrt Starkregen. Diese Wahrnehmung deckt sich weitgehend mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Große Unsicherheit herrscht jedoch darüber, welche Ausmaße diese Auswirkungen auf regionaler bzw. lokaler Ebene konkret haben werden und welche Region wie vulnerabel ist.
Darüber hinaus besteht großes Unwissen und auch mangelndes Bewusstsein über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel: Welche werden bereits durchgeführt und welche sonstigen Maßnahmen (beispielsweise zum Küstenschutz) könnten auch gleichzeitig als Anpassungsmaßnahmen dienen? Das sind offene Fragen, die auch für die Akteure noch nicht klar zu beantworten waren.
Einig sind sich jedoch die meisten, dass die unterschiedlichen Interessen und Nutzungsansprüche in der Region (wie etwa Tourismus und Naturschutz) großes Konfliktpotenzial bergen und es mitunter schwierig ist, Kompromisse zu finden. Gleichwohl gibt es auch Allianzen und Anknüpfungspunkte für Dialogprozesse. Insgesamt werden Kooperationen zwischen einzelnen Akteursgruppen und die Einbindung aller betroffenen Akteure bei der Entwicklung einer Anpassungsstrategie von allen Befragten als notwendig angesehen.
Der Bericht [pdf, 2 MB, Deutsch] kann kostenlos heruntergeladen werden.