Bei den UN-Klimaverhandlungen in Cancun, Mexiko, die in den ersten beiden Dezemberwochen des Jahres 2010 stattfanden, konnte ein Durchbruch erzielt werden. Nach dem Scheitern der Verhandlungen in Kopenhagen im Jahr 2009 gelang es in Cancun, den Verhandlungsprozess wieder zu beleben. Die Konferenz beschloss eine Reihe von inhaltlichen Entscheidungen, die wesentliche Elemente des „Copenhagen Accord“ formalisieren und die Aussicht auf ein rechtlich bindendes Abkommen erhalten. Diese Maßnahmen betreffen Kernelemente des internationalen Verhandlungsprozesses, z.B. das Ziel, den Temperaturanstieg unter 2° Celsius zu halten, eine formale Verankerung der Minderungsverpflichtungen von Industrieländern sowie der Minderungsmaßnahmen von Entwicklungsländern, die Transparenz aller Maßnahmen und einen neuen Globalen Klimafonds. Damit gibt es neue Impulse für ein zukünftiges Klimaregime. Trotzdem müssen die Details im Rahmen der Vorbereitung auf den nächsten Klimagipfel im Südafrika in 2011 herausgearbeitet werden. Vertreter der Zivilgesellschaft nehmen zunehmend an den alljährlichen Verhandlungen mit einem Beobachterstatus teil. Damit entwickelt sich der Klimagipfel zu einem globalen Treffpunkt für Diskussionen und den Austausch zu allen Fragen des Klimawandels. Auch eine Delegation des Ecologic Instituts nahm am Klimagipfel in Cancun teil.
Dr. Camilla Bausch und Dr. Ralph Bodle von Ecologic Legal unterstützten die deutsche Delegation und das Verhandlungsteam der EU.
Michael Mehling, Präsident des Ecologic Instituts in Washington DC, trat als Redner bei der Veranstaltung der International Emissions Trading Association (IETA) zum Thema „Merging Climate Efforts: Inside or outside the UN system?“ auf.
Emily McGlynn, Transatlantic Fellow, präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz, in welcher Weise zu Klimawissenschaft und Klimaforschung von jungen Menschen weltweit beigetragen wird. Sie nahm darüber hinaus an einem Workshop zu Gender-Fragen und Klimagerechtigkeit teil.
Dr. Grit Martinez sprach auf dem „Oceans Day“ zu Anpassungsmaßnahmen für Küstenregionen und moderierte den Workshop des Ecologic Instituts „Stakeholder based approaches to climate change adaptation in coastal regions and cities“. Im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen nahm sie Bezug auf das Projekt RADOST unter anderem auf dem Arbeitstreffen des vierten Forums des Nairobi Work Programms.
2. Dezember 2010
Pressekonferenz zu „Was ist die Zukunft der Klimawissenschaften?“
Emily McGlynn präsentierte ihre Forschungsarbeiten zur Lastenteilung im Bereich der internationalen Reduktionsverpflichtungen.
Veranstalter: SustainUS
Ergebnisse: Die Pressekonferenz war gut besucht, insbesondere von jungen Menschen und Vertretern der Presse. Es wurden vor allem Fragen dazu beantwortet, warum junge Menschen zunehmend in der Klimaforschung aktiv werden.
4. Dezember 2010
Workshop zu “Geschlechterfragen und Internationale Klimapolitik“
Veranstalter: Colorado State University
Emily McGlynn diskutierte Strategien, wie Frauen und Mädchen in der Klimawissenschaft gefördert werden können.
Ergebnisse: Neue Forschungsthemen, wie z.B. die Einbeziehung von Geschlechterfragen in die Klimawissenschaften oder die Frage, warum gerade Frauen wichtige Akteure in diesem Bereich sind, wurden diskutiert. Einigkeit bestand darüber, dass eine Bestandsaufnahme darüber erforderlich ist, wie Informationen zu Geschlechterfragen zu UNFCCC gelangen. Mehr Informationen zu dem Workshop stehen zur Verfügung.
4. Dezember 2010
Oceans Day at Cancun – Implementierungs- und Finanzierungsstrategien für die Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen für Küstenorte und kleine Inselstaaten
Veranstalter: Global Forum on Oceans, Coasts, and Islands
Dr. Grit Martinez nahm an der Podiumsdiskussion teil.
- Zusammenfassung erstellt vom International Institute for Sustainable Development (IISD)
- Co-Chairs’ Statement
6. Dezember 2010
Schwerpunktforum: Nairobi Arbeitsprogramm zu Klimawandel und Auswirkungen, Schadenspotential und Anpassungsmaßnahmen
Veranstalter: Nairobi Work Programme (NWP)
Ecologic Institute ist eine Partnerorganisation des NWP
Ergebnisse: Das Ecologic Institut nahm an dem Nairobi Workprogramme (NWP) teil. Das NWP bietet ein Forum für den Austausch von Informationen zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Seit Bestehen des NWP haben sich auf diese Weise Akteure aus den verschiedensten Sektoren getroffen. Ziel ist, die Vertragsparteien dabei zu unterstützen, Verständnis für die Einflüsse auf den Klimawandel, das Schadenspotenzial des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu gewinnen. Die Arbeit des NWP bietet damit eine Grundlage für Entscheidungen sowie für wissenschaftlich, technische und sozio-ökonomisch fundierte Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels.
7. Dezember 2010
Stakeholderbasierte Ansätze zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in Küstenregionen und Städten
Veranstalter: Ecologic Institute, Helmholtz Zentrum Geesthacht-Zentrum für Material- und Küstenforschung, Institute for Housing and Urban Development Studies, United Nations Human Settlements Programme
Ergebnisse: Das Ecologic Institut Berlin, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht, das Institute for Housing and Urban Development Studies (IHS) und das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (HABITAT) organisierten gemeinsam eine Veranstaltung zu Stakeholder-Beteiligung bei der Klimaanpassung in Küstenregionen und Städten. Zu den Teilnehmenden gehörten Vertreter aus Europa, Nordamerika, Asien und Afrika.
Die Teilnehmenden waren sich grundsätzlich einig, dass ein schrittweises Vorgehen zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen mit einem lokalen Schwerpunkt notwendig ist, wobei es sich jedoch nicht nur um einen politischen Prozess handelt. Die Notwendigkeit von Wissensmanagement, verbesserten Informationsflüssen, Qualifizierungsmaßnahmen und Transparenz wurde betont. Die verschiedenen Maßnahmen müssen im Rahmen von umfangreichen Arbeiten im Bereich Wissenschaftskommunikation und der Erstellung von nutzbarem Wissen für regionale Aktivitäten umgesetzt werden. Die Veranstaltung war in die regionale Anpassungsstrategie KLIMZUG (Klimawandel in Regionen - eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) eingebettet, wobei spezielle Referenzen zum Projekt RADOST (Regionale Anpassungsstrategien an der deutschen Ostseeküste) gemacht wurden.
9. Dezember 2010
Titel: Klimamaßnahmen zusammenbringen: inner- oder außerhalb des UN-Systems (internationaler Verhandlungsverlauf)
Veranstalter: IETA
Michael Mehling nahm an der Podiumsdiskussion teil.