Demographic Change and Sustainability
A Generational Balance
- Publikation
- Zitiervorschlag
Kraemer, R. Andreas, Daniel Blobel, Anneke von Raggamby und Doris Knoblauch 2008: "Demographic Change and Sustainability: A Generational Balance", in: Joerg Chet Tremmel (Hg.): Demographic Change and Intergenerational Justice- the Implementation of Long-Term Thinking in the Political Decision Making Process, Heidelberg, Springer- Verlag, 99 - 125.
Deutschlands Bevölkerung schrumpft. Während Bevölkerungswachstum seit langem als Bedrohung für die Natur betrachtet wurde, ist es umgekehrt nicht unbedingt so, dass ein Bevölkerungsrückgang die Umweltsituation automatisch verbessert. Aber welche Folgen für die Umweltverträglichkeit ergeben sich aus den Bevölkerungstrends in Deutschland? In ihrer Veröffentlichung "Demographic Change and Sustainability: A Generational Balance", erarbeiten R. Andreas Kraemer, Daniel Blobel, Anneke von Raggamby und Doris Knoblauch Ansätze für eine Generationenbilanz ausgewählter Themen wie Ressourcenverbrauch (Energieverbrauch, Siedlung und Transport) und Naturschutz.
Auf einem qualitativen Konzept der Generationenbilanz basierend, das somit neben finanziellen auch andere Aspekte einschließt, macht der Artikel konkrete Vorschläge wie in Zeiten des demografischen Wandels der Ressourcenverbrauch eingeschränkt und Naturschutz vorangetrieben werden kann. Die Autoren zeigen, dass der demografische Wandel keine Lösung für negative Umweltfolgen von z.B. Siedlungsdichte und Verkehr anbietet. Im Gegensatz werden Gebiete, die vom Bevölkerungsrückgang stark betroffen sind vor der Herausforderung stehen, die staatliche Daseinsvorsorge auch künftig zu gewährleisten. Um zu verhindern, dass in der Konsequenz weniger Bürger mehr für die gleiche Versorgung bezahlen müssen, werden effektive Lösungen dringend benötigt.
Weil ein Rückgang in der Besiedlungsdichte eine einmalige Möglichkeit darstellt, Habitate wieder zusammenzuführen, schlägt der Artikel vor, dass neue Wege der Zusammenarbeit, auch im Hinblick auf Naturschutz, gesucht werden müssen. Indem staatliche und private Initiativen zusammen Maßnahmen finanzieren und implementieren, wird das Naturerbe zu einer Aufgabe der gesamten Gesellschaft.
Schließlich werfen die Autoren einen allgemeinen Blick auf Anpassungsmaßnahmen für Veränderungen, die auf Deutschland und Europa zukommen werden. Da sich das Verständnis von Wachstum und Rückgang ändert, müssen viele weitere wissenschaftliche und technische Instrumente herangezogen werden, um die notwendigen politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herzustellen.
Diese Veröffentlichung erschien in „Demographic Change and Intergenerational Justice” von Joerg Chet Tremmel (Herausgeber) für die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen und wurde von der Bertelsmann Stiftung unterstützt.