Winchelsea
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Kraemer, R. Andreas 2006: "Winchelsea", in: Volker Hauff und Günther Bachmann (Hg.): Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz.]. München: oekom Verlag, 35-40.
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Siedlungsstruktur in Küstennähe? Wer bezahlt in Zukunft die sozialen Sicherungssysteme? Welche potenziellen Energieträger sind noch zu nutzen? Verdrängung dieser Probleme ist jedenfalls keine nachhaltige Lösung.
R. Andreas Kraemer wirft in diesem Essay einen Blick zurück auf das englische Winchelsea im 13. Jhd. Damals brauchte es drei schwere Orkane, um die Bürger dazu zu bewegen, ihren Ort ins höher gelegene Land zu verlegen und somit letztendlich ihre Stadt zu retten. Auch heute ist es auffällig, dass die Gesellschaft immer noch versucht, Probleme eher zu verdrängen als sie zu konfrontieren. Der Klimawandel bedroht heute schon Küstenstädte, gleichzeitig wird die globale Erwärmung unsere Kulturlandschaften vor Probleme stellen. Zudem wird die Flächenkonkurrenz verschärft, sodass Kosten für Energie und Lebensmittel steigen.
Auch der Bevölkerungsschwund zeigt jetzt schon deutliche Missstände im sozialen Sicherungssystem. So bietet auch die private Altersversorgung durch Immobilien wegen hohem Leerstand keine Sicherheit mehr, sondern eher die Möglichkeit der Insolvenz.
Eines ist klar: Je länger die Probleme und ihre Lösungen hinausgezögert werden, desto größer werden die Schäden und desto teurer die Anpassung.
Dieses Kapitel von R. Andreas Kraemer ist Teil des Buches Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz das im Projekt Beiträge zu einer Generationenbilanz Nachhaltigkeit entstand.