Naturerbe – Eine Frage der Kultur
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Müssner, Rainer 2006: "Naturerbe – Eine Frage der Kultur", in: Volker Hauff und Günther Bachmann (Hg.): Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz.]. München: oekom Verlag, 75-82.
Der Naturschutz mit seinen Schwerpunkten "Schützen" und "Pflegen" hat entscheidend dazu beigetragen, das bestehende Naturerbe in Deutschland zu sichern. Insgesamt aber hat es der Naturschutz nicht geschafft, Entwicklungen wie den Verlust von Arten und die negativen Auswirkungen von intensiver Landnutzung in einem dicht besiedelten Land aufzuhalten.
Rainer Müssner zeigt in diesem Buchkapitel auf, dass in Zeiten von demografischen Veränderungen und gesellschaftlichem Wandel ergeben sich jedoch für den Naturschutz neben Gefahren auch konkrete Optionen, wie unser Naturerbe in den deutschen Kulturlandschaften in Zukunft bewahrt werden kann. Bevölkerungsrückgang und Rücksiedlung bietet Chancen, zerschnittene Lebensräume wiederzuvernetzen. Ebenso bietet der auf Änderung der EU-Landwirtschaftspolitik neue Möglichkeiten, Naturschutz, Landnutzung und Einkommenssicherung zu verbinden. Der Naturschutz muss sowohl bei spezialisierten wie bei diversifizierten Betrieben sehen, wo Gestaltungsspielräume sind. Die Möglichkeiten der Gestaltung reichen von verbindlichen Standards, über freiwillige Selbstverpflichtungen bis zu Anreiz und Zertifizierungsmechanismen. Dabei muss klar sein, dass es nicht reicht, neue Instrumente und Ideen nur "modellhaft" anzuwenden, sondern es muss um eine generelle Neuausrichtung des Naturschutzes und seiner Instrumente gehen.
Dieses Kapitel von Rainer Müssner ist Teil des Buches "Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz", das im Projekt "Beiträge zu einer Generationenbilanz Nachhaltigkeit" entstand.