Building Water Resilience
Towards better implementation of ecological flows and water allocation in Europe
- Publikation
- Zitiervorschlag
Rouillard, Josselin et al. 2024: Building water resilience: Towards better implementation of ecological flows and water allocation in Europe. GOVAQUA Policy Brief. Finnish Environment Institute: Helsinki.
Angesichts zunehmender Dürreperioden und Wasserknappheit in Europa wird es immer notwendiger, die Wasserresilienz zu stärken. Die letzten Sommer zeigten, wie klimabedingte Wasserknappheit die Wasserversorgung bedroht, die landwirtschaftlichen Erträge verringert und empfindliche Ökosysteme unter Druck setzt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordern die EU-Strategie für biologische Vielfalt 2030 und die Klimaanpassungsstrategie eine verstärkte Umsetzung ökologischer Flüsse (eflows) und verbesserte Wasserzuteilungssysteme.
Ökologische Flüsse als Schlüssel zu nachhaltigem Wassermanagement
Ein zentraler Ansatz zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wasserwirtschaft ist die Verbesserung der Umsetzung ökologischer Flüsse, die ausreichend Wasser für die Ökosysteme sicherstellen. In vielen EU-Ländern fehlen jedoch klare rechtliche Rahmenbedingungen und Mechanismen, um ökologische Flüsse in die nationale Wasserwirtschaft zu integrieren. Nationale Wassergesetze und Bewirtschaftungspläne für Flusseinzugsgebiete (River Basin Management Plans – RBMPs) gehen oft nur ungenügend auf die Notwendigkeit ein, die Wassernutzung an die ökologischen Bedingungen anzupassen. Die Forschung unterstreicht den dringenden Bedarf an klareren Rechtsgrundlagen und standardisierten Ansätzen zur Umsetzung von E-Flows in ganz Europa.
Herausforderungen bei der Wasserversorgung und Klimaanpassung
Neben den E-Flows ist eine gerechte und nachhaltige Wasserzuteilung ein entscheidendes Element im Umgang mit der Wasserknappheit. Untersuchungen zeigen, dass es vielen Ländern an einem gemeinsamen Verständnis der Rolle der Wasserzuteilung gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fehlt. Hindernisse, die eine Umverteilung von Wasser verhindern, müssen identifiziert und beseitigt werden, um ein effizientes Wassermanagement zu gewährleisten, insbesondere in Regionen, die bereits mit Wasserknappheit konfrontiert sind.
Wissenschaftliche Kernaussagen
- In mehreren EU-Ländern sind die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Festlegung und Umsetzung ökologischer Wasserströme (eflows) noch immer unterentwickelt, mit unzureichenden eflows-Bestimmungen in den nationalen Wassergesetzen und Bewirtschaftungsplänen und einem Mangel an Regulierungsmechanismen zur Überprüfung von Wassernutzungsgenehmigungen auf der Grundlage von Umweltbedingungen.
- Ein gemeinsames Verständnis der Rolle der Wasserzuteilung im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ist erforderlich, und die Hindernisse für eine Neuzuweisung von Wasser müssen überwunden werden.
- Während des gesamten Regulierungsprozesses, einschließlich der Genehmigungsverfahren, der Planung und der Durchsetzung von Wassermengenabflüssen und Wasserzuteilungen, ist eine stärkere Einbeziehung der Interessengruppen erforderlich, auch im Hinblick auf nicht verbrauchsorientierte Nutzungen wie Umwelt, Fischerei und Schifffahrt.
- Die Wissens- und Informationssysteme müssen gestärkt werden, speziell im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen den Eflows und der ökologischen Reaktion, der Wechselwirkung zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser und den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels.
- Die Durchsetzung und Abschreckung bei Nichteinhaltung von Wasservorschriften muss stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.
Informationen zum Projekt
Dieser Policy Brief, der im Rahmen des European Green Deal erstellt wurde, zeigt die wichtigsten regulatorischen und wissenschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Widerstandsfähigkeit von Wasser auf. Es bietet kritische Empfehlungen für eine nachhaltigere Wassernutzung in Europa und unterstreicht die Notwendigkeit dringender Maßnahmen zur Bekämpfung von Wasserknappheit und den Auswirkungen des Klimawandels.