Review of National Water Allocation Policies in Six European Countries
GOVAQUA policy matrix Part A
- Publikation
- Zitiervorschlag
Rouillard, Josselin et al. 2024: GOVAQUA policy matrix Part A – Review of national water allocation policies in six European countries. Ecologic Institute: Berlin.
Der vorliegende Bericht beschreibt und analysiert die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen zur Wasserzuteilung in sechs europäischen Ländern. Diese Analyse leistet einen Beitrag zu den laufenden politischen Diskussionen über die Rolle der Wasserzuteilung im Rahmen eines nachhaltigen Wassermanagements und der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in Europa.
Nationale Politikentwicklung
Die sechs untersuchten Länder stehen bei der Umsetzung von Wasserzuteilungen vor unterschiedlichen Herausforderungen, was vor allem auf unterschiedlich weit entwickelte politische Ansätze in diesem Bereich zurückzuführen ist:
- Alle untersuchten Länder verfügen über gut ausgebaute Genehmigungssysteme und Dürremanagementpläne.
- Länder mit einer längeren Geschichte von Wasserknappheit und Dürreperioden – wie Spanien und Frankreich – oder mit hohem Entnahmedruck aufgrund hoher Bevölkerungsdichte, wie England, haben formalisierte Verfahren zur Planung der Wasserzuteilung auf der Ebene der Flusseinzugsgebiete entwickelt sowie Strategien zur Bewältigung von Übernutzungen etabliert.
- In Finnland und Schweden fehlen solche Rahmenbedingungen weitgehend. Hier stützt sich die Wasserzuteilung primär auf das Genehmigungsverfahren zur Kontrolle der Wasserentnahme, wobei übergreifende Bedürfnisse auf Einzugsgebietsebene und langfristige Zuteilungsanpassungen nur wenig berücksichtigt werden.
Herausforderungen für rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen der Wasserzuteilung
Die Umsetzung der Wasserzuteilung bringt in den untersuchten Ländern gemeinsame Herausforderungen mit sich:
- Schwierigkeiten bei der Integration von Maßnahmen zur Bewältigung zunehmender Wasserknappheit infolge des Klimawandels und von Dürresituationen.
- Unzureichende Regelungen für eine integrierte Bewirtschaftung von Oberflächen- und Grundwasser sowie verpasste Chancen, beide Ressourcen gemeinsam besser zu steuern.
- Begrenzte Möglichkeiten in den untersuchten Ländern, Genehmigungsbedingungen strategisch anzupassen oder die Übertragung von Wasserentnahmerechten zu erleichtern.
- Große Herausforderungen bestehen darin, Gesellschaft und Wirtschaftssektoren auf einen sparsameren Umgang mit Wasser umzustellen und eine wassersparende Kultur zu etablieren.
- Die Einbindung von Stakeholdern könnte in verschiedenen Phasen des regulatorischen Rahmens – von der Genehmigung über die Planung bis hin zur Durchsetzung der Wasserzuteilung – besser integriert werden.
- Überwachungsprogramme sollten weiter gestärkt werden, ebenso wie Verfahren zur Sanktionierung und zur Kontrolle der Einhaltung der Vorgaben.