Städte grün und vielfältig (um)gestalten
Praxisleitfaden für Kommunen zur Berücksichtigung von biologischer Vielfalt in Gebieten der Städtebauförderung
- Publikation
- Zitiervorschlag
Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.) (2024): Städte grün und vielfältig (um)gestalten. Praxisleitfaden für Kommunen zur Berücksichtigung von biologischer Vielfalt in Gebieten der Städtebauförderung. Bonn.
Im Kontext zunehmender Umweltherausforderungen fordert die Städtebauförderung eine stärkere Integration von biologischer Vielfalt und Stadtnatur in die städtische Entwicklung. Der neue Praxisleitfaden "Städte grün und vielfältig (um)gestalten" zeigt, wie Kommunen konkrete Maßnahmen umsetzen können, um die ökologische Vielfalt in städtischen Räumen zu fördern. Von der Anlage neuer Grünflächen über die Renaturierung von Gewässern bis hin zur Begrünung von Dächern und Fassaden bietet der Leitfaden praxisnahe Empfehlungen und anschauliche Beispiele. Eine umfassende Checkliste hilft dabei, bestehende Stadtentwicklungspläne auf ihre Biodiversitätstauglichkeit zu prüfen und zu optimieren.
Die wachsende Bedeutung von Stadtnatur und biologischer Vielfalt
Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des Verlusts natürlicher Lebensräume und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Lebensqualität der Stadtbewohner gewinnt die Förderung der Stadtnatur und biologischen Vielfalt in urbanen Räumen zunehmend an Bedeutung. Städte bieten nicht nur Lebensräume für Menschen, sondern auch Rückzugsgebiete für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Die Berücksichtigung ökologischer Aspekte in der Stadtplanung ist daher essenziell, um die langfristige Nachhaltigkeit urbaner Lebensräume zu sichern.
Integrierte Ansätze und Maßnahmen in der Städtebauförderung
Die Städtebauförderung stellt ein wichtiges Instrument dar, um die biologische Vielfalt in urbanen Räumen zu fördern. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten, städtische Grünflächen aufzuwerten, naturnahe Lebensräume zu schaffen und ökologische Aspekte in die Stadtplanung zu integrieren. Der im Rahmen des Projekts "Biologische Vielfalt berücksichtigen in der Städtebauförderung (BioViBeS)" entwickelte Leitfaden liefert konkrete Maßnahmen und Praxisbeispiele, die von Kommunen und Planern umgesetzt werden können, um die Stadtnatur zu fördern.
Praxisnahe Empfehlungen zur Förderung der Biodiversität
Der Leitfaden enthält eine Vielzahl an konkreten Maßnahmen, die die biologische Vielfalt in städtischen Räumen fördern sollen. Dazu gehören die Schaffung und Aufwertung von Grünflächen, die Integration naturnaher Elemente in die Stadtplanung und die Renaturierung von Gewässern. Besondere Bedeutung wird der Pflege und Anpassung bestehender Grünflächen beigemessen, um deren ökologischen Wert zu steigern. Weitere empfohlene Maßnahmen umfassen die Begrünung von Dächern und Fassaden, die Anlage von Blühflächen und naturnahen Wiesen sowie die Gestaltung urbaner Räume, die sowohl für Menschen als auch für Tier- und Pflanzenarten geeignete Lebensräume bieten.
Zielsetzung und praktische Anwendung
Ein zentrales Ziel des Leitfadens ist es, kommunalen Akteuren, Fachplaner:innen und Mitarbeitenden in Grünflächen- und Umweltämtern praxisnahe Empfehlungen und Handlungsanleitungen zur Verfügung zu stellen, wie die biologische Vielfalt in Städtebaufördergebieten berücksichtigt und gefördert werden kann. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Vernetzung von Grünflächen gewidmet, um Korridore für Flora und Fauna zu schaffen. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, sondern verbessern auch das Mikroklima, bieten Schutz vor extremen Wetterereignissen und steigern die Lebensqualität der Stadtbewohner:innen.
Projektinformationen
Der Praxisleitfaden "Städte grün und vielfältig (um)gestalten" entstand im Rahmen des Projekts "BioViBeS", das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert wurde. Er bietet Kommunen wertvolle Anleitungen zur Integration von Biodiversität in städtebauliche Projekte und unterstützt die Umsetzung nachhaltiger Stadtentwicklungskonzepte.