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Natur integrieren: Förderung naturbasierter Lösungen (NbS) in Niepołomice (Polen)

Screenshot of the online training

© Ecologic Institute

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Natur integrieren: Förderung naturbasierter Lösungen (NbS) in Niepołomice (Polen)

Vertreter von Niepołomice gewinnen INTERLACE-Erzählwettbewerb und erhalten maßgeschneiderte NbS-Schulung

Präsentation
Datum
13 December 2023 and 12 March 2024
Ort
Online
Vorlesung

Niepołomice, eine polnische Stadt mit knapp 30.000 Einwohner:innen, hat eine maßgeschneiderte Schulung dazu bekommen, wie sie die Herausforderungen in ihrer Gemeinde mit naturbasierten Lösungen angehen können. Marcela Gutierrez (Universität von Costa Rica) sowie Natalia Burgos Cuevas und Doris Knoblauch (beide Ecologic Institut) haben Vertreter der Stadt Niepołomice im März 2024 konkrete Möglichkeiten für die Gemeinde präsentiert, nachdem die Stadtvertreter im Dezember 2023 ihrerseits die städtischen Herausforderungen vorgestellt hatten.

Bereits im Mai 2023 hatten die Stadtvertreter bei einem Erzählwettbewerb, der im Rahmen des INTERLACE-Projekts stattfand, diese Schulung als Preis gewonnen. Ziel des Austausches war es, die Nachhaltigkeit der Stadt durch naturbasierte Lösungen (NbS) zu verbessern.

Die Präsentation konzentrierte sich auf die Integration von NbS in die städtische Verwaltung, wobei drei Schlüsselthemen im Mittelpunkt standen:

  • Grüngürtel,
  • öffentliche Räume und
  • städtische Mobilität.

Beispiele aus der Praxis boten Inspiration und zeigten, wie andere Städte NbS in diesen Schlüsselbereichen erfolgreich umgesetzt haben:

Zum Thema Grüngürtel:

  • Der "Ökologische Metropolgürtel" (CEM) in Guatemala-Stadt zielt z. B. darauf ab, ein Netz von Naturgebieten mit unterschiedlichen Schutz- und Bewirtschaftungsstrategien einzurichten, um nachhaltige Ökosystemleistungen zu gewährleisten, so die Lebensqualität der Einwohner:innen zu verbessern. Der CEM ist außerdem wichtig für die städtische Identität und deren Landschaft.
  • Der Sonderplan des Grüngürtels von Terrassa, der im Januar 2020 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, die nicht urbanisierbaren Flächen in Terrassa, Spanien, zu organisieren und zu regulieren. Er legt Umweltschutzmaßnahmen, Bedingungen für öffentliche Nutzungen und wirtschaftliche Aktivitäten fest. Der Plan wurde mit aktiver Bürgerbeteiligung erstellt und deckt alle nicht urbanisierbaren Flächen in Terrassa ab, mit Ausnahme der im Naturpark Sant Llorenç del Munt i la Serra de l'Obac ausgewiesenen Gebiete. Die regulierte Fläche beträgt 3.622 ha. Der Plan ist das Ergebnis von Initiativen, die 2012 aufgrund der Forderungen von Umweltorganisationen zum Schutz und zur Bewirtschaftung des Grünen Bandes ins Leben gerufen wurden.

Zum Thema öffentliche Räume:

  • Der Stadtrat von Glasgow und die Glasgow Wohnbaugenossenschaft riefen 2011 die gemeinsame Vereinbarung "Stalled Spaces" (etwa "feste Räume") ins Leben, um die langfristigen Probleme des Entwicklungsstaus und der Brachflächen in Glasgow, Schottland, anzugehen. Das Instrument bietet Kurzzeitpachtverträge und professionelle Beratung für freiwillige Gemeindegruppen, um für eine bestimmte Zeit innovative Projekte wie Pop-up-Gärten, naturnahe Spielplätze, Wildnisgebiete, städtische Anbauflächen und Kunstskulpturenparks einzurichten, bevor die Flächen städtisch entwickelt werden.
  • Lokale Unternehmen haben in London, England, investiert, um ihr unmittelbares Umfeld zu verbessern. Die Greater London Authority stellte dabei einen Teil der Mittel für die Durchführung von Demonstrationsprojekten für NbS zur Verfügung, um die Qualität der grünen Infrastruktur zu verbessern und den Bewohner:innen und Unternehmen deren Vorteile zu verdeutlichen.

Zum Thema städtische Mobilität:

  • Die City Lounge in Rotterdam, Niederlande, ist eine wichtige Maßnahme der Stadt Rotterdam zur Entwicklung des Stadtzentrums, insbesondere im Hinblick auf die Mobilität. Der Komfort für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen wird z. B. verbessert, während der Autoverkehr zurückgedrängt wird. Die Maßnahme ist Teil des Rotterdamer Stadtverkehrsplans 2017-2030+.
  • Die Einrichtung einer Umweltzone in Ljubljana, Slowenien, ist ein wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie „Vision Ljubljana 2025“. Seit 2007 wurden immer größere Teile des Stadtzentrums für den Autoverkehr gesperrt, so dass nun eine Fläche von über 100 000 m2 für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Elektrotaxis reserviert ist. Außerdem werden Grünflächen für soziale und sportliche Aktivitäten auf ehemals brachliegenden Flächen bereitgestellt.

Die Schulung unterstützte so die Ideenfindung und die Stadt-Vertreter waren motiviert, die grüne Vision von Niepołomice weiter zu verwirklichen.

Mit naturbasierten Lösungen städtischen Herausforderungen begegnen.

Kontakt

Doris Knoblauch
Co-Coordinator Plastics
Coordinator Urban & Spatial Governance
Senior Fellow

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Vorlesung
Datum
13 December 2023 and 12 March 2024
Ort
Online
Sprache
Englisch
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Polen, Niepołomice
Schulung, Training, Brainstorming