Co-creating Research: Best-Practice-Guidelines
Insights from the Horizon 2020 EU project COACCH
- Publikation
- Zitiervorschlag
McGlade, K., Tröltzsch, J., Tarpey, J. and Watkiss, P. (2022). Co-creating Research: Best-Practice Guidelines. Insights from the Horizon 2020 EU project COACCH.
Mitarbeiter*innen des Ecologic Instituts haben neue Gute-Praxis-Leitlinien für die Co-Kreation von Forschungsprojekten erstellt. Die Leitlinien basieren auf den Erfahrungen, die während des Horizont-2020-Projekts COACCH (Co-designing the Assessment of Climate Change Costs) gesammelt wurden. Die Autor*innen fassen eine umfangreiche Evaluierung zusammen, die während des vierjährigen kollaborativen Forschungsprozesses durchgeführt wurde. Basierend auf dieser Auswertung erarbeitet das Autorenteam Lessons learnt und schlägt einen schrittweisen Leitfaden für Co-Kreation von Forschungsprojekten vor. Für jeden der fünf Schritte skizzieren die Autor*innen relevante Aktivitäten, liefern anschauliche Beispiele und geben praktische Umsetzungshinweise. Entscheidende Elemente für den Erfolg sind u. a.: engagierte Wissensvermittler, die die Zusammenarbeit gestalten, sowie regelmäßige und transparente Kommunikation.
In den letzten Jahren hat sich die kollaborative Zusammenarbeit in Forschungsprojekten weit über die klassische Beteiligung von externen Partnern hinaus entwickelt. Co-Design, Co-Kreation und Co-Produktion sind nur einige der Begriffe, die zur Beschreibung der Zusammenarbeit zwischen Forscher*innn und nicht-akademischen Partner*innen verwendet werden. Im COACCH-Projekt wurde Co-Kreation als übergreifendes Konzept mit drei Hauptphasen (Co-Design, Co-Production, Co-Delivery) angewendet. Innerhalb jeder Phase ermöglichten Workshops, technischer und bilateraler Austausch iterative Diskussionen zur Entwicklung der Endprodukte.
COACCH wandte einen "vermittelnden" Stil der Co-Kreation an, der sich auf die Schaffung von verwertbarem Wissen für Entscheidungsträger*innen konzentrierte. Bei diesem Ansatz war das Forschungsteam für die Entwicklung der Struktur und der Themen für die Diskussion mit den Interessensgruppen verantwortlich. Dieser "vermittelnde" Ansatz war einerseits offen genug, um einen breiten Austausch zwischen den Interessengruppen und den Wissenschaftler*innen zu ermöglichen. Andererseits war er zielgerichtet genug, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse dem spezifischen Entscheidungsbedarf entsprachen und in Strategien und Plänen, wie der EU-Klimaanpassungsstrategie, aufgegriffen wurden.
Die vierjährige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Interessenvertreter*innen im COACCH-Projekt führte zu neuen regionalisierten Bewertungen der Risiken und Kosten des Klimawandels in Europa. Der kollaborative Ansatz stellt einen großen Unterschied zu früheren europäischen Studien über die wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels dar, bei denen die Interessengruppen nur begrenzt einbezogen wurden. Für viele der Modellierer*innen bedeutete dieses Projekt eine neue Art der Zusammenarbeit mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen gegenüber bisherigen Forschungsarbeiten.
Die Evaluierung des Projekts ergab zwar, dass die Co-Kreation mehr Ressourcen erfordert als klassische Forschungsprojekte. COACCH zeigte aber auch, dass dieser kollaborative Ansatz wesentliche Vorteile hat. Die Forscher*innen nannten als wichtigste Vorteile der Co-Kreation die höhere Relevanz der Forschungsergebnisse sowie das verstärkte Aufgreifen und die Nutzung der Projektergebnisse.
Weitere Informationen zur Evaluierung des COACCH Co-Kreation-Prozesses sind hier zu finden: D5.8: Best practice for co-designed research und D1.10: Findings from thematic working groups and deep engagement case studies.