Direkt zum Inhalt

(Einweg-)Plastik bleibt trotz und gerade wegen der Pandemie eine Herausforderung!

Alexas Fotos | Pixabay.com
Print

(Einweg-)Plastik bleibt trotz und gerade wegen der Pandemie eine Herausforderung!

Nach der Krise ist vor der Krise

News
Ort
Berlin, Deutschland

Vor der Covid-19-Pandemie war das Plastikmüllproblem in aller Munde und der öffentliche Druck auf politische Entscheidungsträger*innen, den Eintrag von Plastik in die Umwelt zu reduzieren, sehr hoch. Doch nun steigt der Absatz von Einwegprodukten wie Plastikhandschuhen und Masken: In Anbetracht der Covid-19-Krise sind die Vorteile, die (Einweg-)Plastik in der Gesundheitsbranche mit sich bringen, offensichtlich. Dabei ist es jedoch von großer Wichtigkeit, dass entsprechende Produkte richtig entsorgt werden und nicht – wie jetzt vielfach zu sehen – auf Gehwegen und in Hauseingängen landen.

Auch der plastikfreie Einkauf ist aufgrund der Corona-bedingten Lockdowns schwieriger geworden. Einzelhändler haben z. B. wegen gesundheitlicher Bedenken wiederverwendbare Kaffeebecher aus dem Verkehr gezogen und infolge der Schließung von Cafés und Restaurants sind Verbraucher*innen stärker auf To-Go-Verpackungen und Supermärkte angewiesen, wo Einwegverpackungen aus Plastik weit verbreitet sind. Zeitgleich setzen sich Interessengruppen wie der Verband der Kunststoffverarbeiter EuPC dafür ein, dass die in der EU für Einwegplastik geltenden Beschränkungen wieder aufgehoben oder zumindest verschoben werden. Hier hat die Europäische Kommission jedoch deutlich gemacht, dass die Fristen für das EU-weite Verbot von Einwegplastik im Rahmen der sogenannten Einwegplastikrichtlinie Bestand haben und eingehalten werden müssen.

Welche Rolle gesundheitliche Argumente bei der Verabschiedung dieser Richtlinie spielten, das haben Linda Mederake und Doris Knoblauch in ihrem Artikel Shaping EU Plastic Policies – The Role of Public Health vs. Environmental Arguments untersucht.

Der plastikfreie Einkauf war auch schon vor Corona für Verbraucher*innen mit großen Schwierigkeiten behaftet. Warum der Handlungsspielraum für Bürger*innen hier begrenzt ist erläutert ein Diskussionspapier, welches im Rahmen des Projekts "PlastikNet" entstanden ist. In diesem Projekt begleitet und unterstützt das Ecologic Institut den BMBF-Forschungsschwerpunkt "Plastik in der Umwelt".