Science Sips Citizen Science und Meeresplastik im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
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- Berlin, Deutschland
Schon einmal Naturschutz-Auster probiert oder beim Algencocktail über Lösungen gegen Meeresplastik diskutiert? Bei der zweiten Science Sips Veranstaltung am 28. April 2017 haben rund 100 Teilnehmer genau dies im Museum für Naturkunde Berlin getan!
Ohne Plastik wäre das moderne Leben undenkbar. Aber Plastikmüll stellt für die Umwelt und insbesondere für Meere und Ozeane eine große Herausforderung dar. Im Ozean gibt es Plastikmüllstrudel, die fast so groß wie Kontinente sind, und immer mehr Meerestiere verenden, weil sie Plastikteilchen mit Nahrung verwechseln oder sich in alten Netzen oder Verpackungen verfangen. Darüber hinaus gibt es viele Wissenslücken in der Meeresforschung, die eine nachhaltige Nutzung und den Schutz der Meere erschweren. Es gibt für Bürger_innen jedoch viele Möglichkeiten, sich in den Schutz und die Erforschung der Meere einzubringen. Bei dem Projekt "Ein Geschmack der Zukunft der Meere" im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2016*17 Meere und Ozeane gehen wir den Herausforderungen und Möglichkeiten der nachhaltigen Plastikbenutzung und der Bürgerbeteiligung auf den Grund.
Im Rahmen des zweiten von insgesamt vier Science Sips lauschte ein interessiertes Publikum spannenden Impulsvorträgen von drei Experten zu den Themen Meeresplastik und Citizen Science, um zu lernen, wie man sich in der Meeresforschung und im Meeresschutz engagieren kann, auch wenn man nicht an der Küste wohnt:
R. Andreas Kraemer, Gründer und Director Emeritus des Ecologic Instituts und Vorstand der Fundação Oceano Azul, hat erklärt, woher Kunststoffe im Meer kommen, was sie im Meer und in der marinen Tier- und Pflanzenwelt anrichten, und was dagegen getan werden kann.
Dr. Rainer Kiko, Hauptuntersuchungsleiter des Citizen-Science-Projektes PlanktonID GEOMAR Helmoltz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, hat aufgezeigt, wie die Beteiligung in Citizen Science Projekten es jeder/m ermöglicht, am wissenschaftlichen Prozess teilzunehmen und so unsere Realität in quantitativen Daten und Fakten festzuhalten.
Prof. Dr. Thorsten Reusch, Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am GEOMAR Helmoltz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Projektleiter des Citizen Science Projektes #fischdetektive, hat präsentiert, wie wir als Verbraucher_in mithelfen können, dass sich Fische aus überfischten Beständen nicht mehr gut verkaufen lassen.
Der angeregte Abend wurde von Stephanie Wunder, Senior Fellow und Koordinatorin des Bereiches Food Systems beim Ecologic Institut, moderiert.
Anschließend haben die Teilnehmenden den drei Experten im Rahmen einer enthusiastischen Diskussionsrunde Fragen zu diversen Themen gestellt, beispielsweise zu Handlungsoptionen gegen Meeresplastik in Europa und in Entwicklungsländern, oder der Rolle von Citizen Science in der Meeres- und Fischereipolitik.
Nach der Diskussion konnten die Teilnehmenden bei Musik und während des Verzehrs von Streetfood-Leckerbissen aus nachhaltigen Meeresprodukten, welche die kulinarischen Partner Küstlichkeiten und Bone.Berlin serviert haben, sich noch mit den drei Experten in informeller Runde austauschen.
Zum mitnehmen gab es Postkarten zu nachhaltigem Fischkonsum am "Wissensimbiss FutureFish", und an der Selfie-Station wurde unter Matrosenmützen und Kapitänshüten viel gelacht!