Naturbasierte Lösungen und ökosystembasiertes Management von Gewässerökosystemen
- Präsentation
- Datum
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- Ort
- Sharm el Sheikh, Ägypten
- Vortrag
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Sandra Naumann
Auf der UN Biodiversitätskonferenz 2018 präsentierten und diskutierten Hugh McDonald und Sandra Naumann vom Ecologic Institut Ergebnisse aus ihrer Arbeit zu naturbasierten Lösungen und zum ökosystembasierten Management von Gewässerökosystemen. Die UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (CBD COP 14) fand vom 13. bis 29. November 2018 in Sharm el Sheikh (Ägypten) statt. Rund 3.800 Vertreter von Regierungen, NGOs, indigenen Gruppen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um das Thema "Investitionen in die Biodiversität für Mensch und Erde" zu diskutieren.
Im Zusammenhang mit ihrer Arbeit zu naturbasierten Lösungen und grüner und blauer Infrastruktur, bspw. im Rahmen des NATURVATION-Projekts, wurde Sandra Naumann von der Europäischen Kommission eingeladen, die Nebenveranstaltung "Naturbasierte Lösungen: ein Instrument zum Mainstreaming der biologischen Vielfalt?" zu moderieren. Ziel der Veranstaltung war es, Ansätze zu identifizieren, diskutieren und das Bewusstsein für Ansätze zu schärfen, um das volle Potenzial naturbasierter Lösungen (NBS) für eine erfolgreiche globale Biodiversitätsstrategie nach 2020 zu erschließen. Dabei wurden Chancen und Herausforderungen für die Verbreitung und das Mainstreaming von NBS in verschiedenen Sektoren aufgezeigt, die über die Anpassung an den Klimawandel und die Reduzierung von Naturkatastrophen hinausgehen. Sandra Naumann nahm auch am 4. Wissenschaftsforum teil. Vordergründig ging es darum welche Rolle die Wissenschaft in der Ausgestaltung und Umsetzung der globalen Biodiversitätspolitik nach 2020 spielen kann. Sie trug zu beiden Veranstaltungen mit Einblicken, Ansätzen und Ergebnissen aus NATURVATION und anderen Forschungsprojekten bei.
Hugh McDonald präsentierte Ergebnisse und innovative Instrumente aus dem AQUACROSS-Projekt. Bei einer informellen Begleitveranstaltung mit Diskussionsteilnehmern der EU-Kommission und von IUCN stellte er aus dem AQUACROSS-Projekt Fallstudien, das neue AQUACROSS-Cookbook zu ökosystembasiertem Management von Gewässerökosystemen, die Informationsplattform und das AquaLinks-Tool vor. Diese Instrumente wurden für das Management und zum Schutz von Gewässerökosystemen und deren Biodiversität entwickelt. AQUACROSS zielt darauf ab, EU-Bemühungen zum Schutz aquatischer Biodiversität zu unterstützen und die Bereitstellung von aquatischen Ökosystemdienstleistungen zu sichern. Hugh McDonald trug auch aktiv zur Nebenveranstaltung der EU-Kommission für naturbasierte Lösungen und zum 4. Wissenschaftsforum bei, welches Wissenschaftler zur Gestaltung der Biodiversität nach 2020 aufforderte.
Kernaussagen aus der Diskussion über die Rolle von naturbasierten Lösungen (NBS) für eine erfolgreiche globale Biodiversitätsstrategie nach 2020 sind:
- NBS sollten im Rahmen der globalen Biodiversitätsstrategie nach 2020 eine wichtige Rolle spielen. Es sind spezifische Maßnahmen erforderlich, um NBS in diese Strategie zu integrieren, wie beispielsweise die Formulierung eines konkreten Ziels und/oder die Förderung von NBS als Instrument und Ansatz, um Biodiversitätsziele auf allen Ebenen zu verankern.
- NBS ist per Definition ein Mainstreaming-Instrument, da NBS auf Biodiversität und der Natur aufbauen und diese positiv beeinflussen und darüber hinaus eine Vielzahl an Vorteilen für verschiedene Sektoren und die Gesellschaft bereitstellen, wie z.B. menschliche Gesundheit und Wohlbefinden, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Landnutzung, Umweltgerechtigkeit oder ökologische Wirtschaft. Ein zielgerichteter Aktionsplan zur Einbeziehung von NBS in die Biodiversität und andere politische Agenden ist sinnvoll und erfolgsversprechend.
- NBS bauen auf gesunde und biologisch vielfältige Ökosysteme auf, um die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Gesellschaft zu erhöhen.
- Damit naturbasierte Lösungen ihr ganzes Potenzial entfalten können, sind Entscheidungsprozesse erforderlich, welche wirtschaftliche, soziale und ökologische Werte angemessen erfassen. Das AQUACROSS-Projekt mit seinen Fallstudien empfehlen dafür die Umsetzung eines ökosystembasierten Managements.