Erkennen und Bewerten der Wechselwirkungen von internationaler Klima-und Ressourcenschonungspolitik (WIRK)
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Klimaschutz und Ressourcenschonung stellen auf internationaler und nationaler Ebene wichtige umweltpolitische Handlungsfelder dar. Im Gegensatz zum Klimaschutz besteht für das Thema Ressourcenschonung kein internationales Politikregime und auch die gesamtgesellschaftliche Relevanz erscheint geringer als beim Klimaschutz. Allerdings weisen wissenschaftliche Erkenntnisse und auch politische Debatten zunehmend darauf hin, dass Klimaschutz und Ressourcenschonung zusammen betrachtet müssen, da Wechselwirkungen sowohl Synergiepotential bieten als auch mögliche Hemmnisse darstellen können. So können z. B. über eine Einsparung von Rohstoffnutzung, beispielsweise über Verwendung von Recycling im Vergleich zu Primärmaterialien Treibhausgasminderungspotentiale erzielt werden. Andersherum erfordern Technologien, die Treibhausgasemissionen aus der Energiegewinnung durch Nutzung erneuerbarer Energiequellen verringern können, große Mengen an metallischen und mineralischen Rohstoffen, deren Gewinnung und Herstellung selber, mit z. T. schwerwiegenden Umweltauswirkungen (beispielsweise Flächenverbrauch und Umweltverschmutzung durch den Abbau von Bodenschätzen sowie energieintensive Verarbeitungsprozesse) verbunden sind und die z. T. hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit als kritisch eingestuft werden. Im Kontext des Nexus von Ressourcenschonung und Treibhausgasneutralität sind daher positive und negative Effekte auf Ressourceninanspruchnahme und Energieverbrauch gleichermaßen denkbar.
Vor diesem Hintergrund verfolgte das Vorhaben die folgenden Ziele:
- mögliche Entwicklungspfade globaler Ressourcennutzung und Treibhausgasemissionen unter verschiedenen internationalen Politikszenarien ermitteln und gegenüberstellen.
- Wechselwirkungen zwischen internationalen oder multinationalen (insbesondere G7/G20) Maßnahmen der Klima- und Ressourcenschonungspolitik erfassen sowie die Maßnahmen bezüglich ihrer Klima- und Ressourcenschonungspotentiale qualitativ und quantitativ bewerten
- auf der Grundlage der qualitativen und quantitativen Maßnahmenbewertungen Empfehlungen zu erarbeiten.
Dazu wurden im Vorhaben zunächst wesentliche internationale Maßnahmen identifiziert und qualitativ bewertet. Basierend auf den identifizierten Maßnahmen wurden potenzielle Wechselwirkungen zwischen den Maßnahmen in einem konzeptionellen Ursache-Wirkungsmodell erfasst und bewertet. Die Analyse der Wechselwirkungen und das qualitative Ursache-Wirkungsmodell bildeten die Grundlage für eine quantitative Analyse mittels des systemdynamischen GEE(R)-Modells, das quantitative Aussagen ermöglichen soll, u. a. zur globalen Rohstoffinanspruchnahme und globalen Treibhausgasemissionen. Die Ergebnisse aus diesen Analysen wurden dann in Kurz- und Vertiefungsstudien sowie in Policy Paper und Factsheets für die politische Kommunikation aufbereitet und stehen als Download zur Verfügung. Vorgestellt wurden die Projektergebnisse in Webinaren, auf internationalen Konferenzen und in Fachzeitschriften (siehe z. B. Exploring Perspectives on Climate-resource-nexus Policies).
Ecologic Institut koordinierte das Vorhaben und war federführend für die Identifikation und qualitative Bewertung der Maßnahmen zuständig. Darüber hinaus verantwortete Ecologic Institut die politische und wissenschaftliche Kommunikation der Ergebnisse.