Die Wahrnehmung von In-Vitro-Fleisch in Deutschland
Analyse der gesellschaftlichen Diskurse
- Publikation
- Zitiervorschlag
Hinzmann, Mandy (2018): Die Wahrnehmung von In-Vitro-Fleisch in Deutschland: Analyse der gesellschaftlichen Diskurse. Kurzanalyse im Projekt Ressourcenpolitik 2 (PolRess 2). www.ressourcenpolitik.de
Die Kurzanalyse von Mandy Hinzmann gibt einen Überblick über die verschiedenen Positionen zu künstlichem, im Labor hergestelltem Fleisch und zeigt die Argumentationslinien verschiedener Akteursgruppen in Deutschland auf. Die Studie steht als Download zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund, dass die intensive, industrielle Tierhaltung für die Fleischherstellung enorme Mengen an Energie, Wasser sowie Land verbraucht und mit erheblichen Umweltbelastungen einhergeht, könnte In-Vitro-Fleisch eine ressourcenschonende Alternative darstellen. Laut verschiedener Biotechnologie-Unternehmen steht die Innovation kurz vor der Marktreife. Der konkrete erforderliche Ressourcenbedarf, um Laborfleisch im industriellen Maßstab herzustellen, ist jedoch derzeit noch unbekannt.
Erste Akteure in Deutschland haben sich bereits zum Thema In-Vitro-Fleisch positioniert. Dazu zählen Vertreterinnen und Vertreter von Tierschutzorganisationen, von Bio-Landwirtschaftsbetrieben und aus der Veganergemeinschaft. Zentrale Konfliktpunkte innerhalb der Debatte sind die Reduzierung des Fleischkonsums, die zukünftige Rolle der Tierhaltung sowie die Verbraucherakzeptanz. Die Kurzanalyse wirft die Frage auf, ob In-Vitro-Fleisch einen Wandel hin zu einem ressourcenschonenderen Ernährungssystem unterstützen kann. Dazu wird es politische Begleitmaßnahmen brauchen. In diesem Sinne regt die Kurzanalyse eine ressortübergreifende Strategieentwicklung an, welche die in Deutschland betroffenen Akteursgruppen – einschließlich Konsumenten und Fleischproduzenten – einbindet.