Sind die politischen Rahmenbedingungen der EU dafür geeignet, die Meeresbiodiversität ausreichend zu schützen? Könnte ein ökosystembasierter Ansatz die Problematik der Koordination von Umweltstrategien lösen? Bei der Future Oceans Konferenz "Fortschritte der integrierten Meereswissenschaft zur nachhaltigen Entwicklung", die vom 2. bis 7. Juli 2017 am Wissenschaftszentrum in Kiel stattfand, hielten Katrina Abhold und Lina Röschel vom Ecologic Institut Impulsvorträge, die genau diese Themen der Meerespolitik und –wissenschaft aufgriffen. Am 3. Juli 2017 eröffnete Lina Röschel, Junior Researcher am Ecologic Institut, mit ihrem Vortrag "Schutz und Erholung von Biodiversitätsbeständen in den Meeren: Taugt die bestehende EU Politik hierfür?", die Vortragsreihe zum Thema Belastungen der Meere.
Erläutert wurde hierbei die Entwicklung der Implementierung der EU Biodiversitätsstrategie, welche nach ihrer Halbzeitbilanz bei fortwährender Ausführungsrate als unzureichend zu bewerten ist. Die Tauglichkeit der bestehenden Rahmenbedingungen der EU wurde zudem untersucht, wobei die positiven und negativen Auswirkungen der verschiedenen Gesetzgebungen auf die Meeresbiologie bewertet wurden. Die Kopplung von Politik und dem Drivers-Pressures-State-Impact-Response (DPSIR: Treiber, Belastungen, Zustand, Auswirkung, Reaktion) Rahmen ergibt, dass die politischen Rahmenbedingungen der EU uneinheitlich sind. Zum einen bietet die Gesetzgebung der aquatischen Biodiversität Schutz und zum anderen unterstützt sie Aktivitäten, die zur weiteren Umweltzerstörung in den Meeren führen.
Über 100 Teilnehmer aus dem Bereich Meereswissenschaft nahmen an der Konferenz teil. Die von Abhold und Röschel präsentierten Forschungsarbeiten wurden als Teil des EU Horizon 2020 Projekts AQUACROSS unter Fördervertrag no. 642317 durchgeführt.