Meeresentlastung und Resilienzstärkung: Sektorübergreifende Transformation, Anpassung, Revitalisierung und Klimaschutz für Nord- und Ostsee (MEER:STARK)
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Der Klimawandel ist ein Stressfaktor für Ozeane und Meere, der sich in vielfältiger Weise auf die Nord- und Ostsee auswirkt. Das Oberflächenwasser der Ostsee hat sich im Durchschnitt stärker erwärmt als das der Weltmeere und wird sich weiter erwärmen. In der Nordsee unterscheidet sich der Temperaturanstieg zwischen den tieferen Gewässern im Norden und den flachen Gewässern im Süden, wobei der stärkste Anstieg in der Deutschen Bucht beobachtet wird. Veränderungen im Sauerstoffgehalt, des Meeresspiegelanstiegs, der großräumigen atmosphärischen Zirkulation und des Meereseises oder steigende Nährstoffeinträge aus Flüssen sowie Atmosphäre sind weitere Auswirkungen, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen und Stressfaktoren für Nord- und Ostsee darstellen. Zusätzlich sind Nord- und Ostsee direkten anthropogenen Belastungen und Störungen ausgesetzt, die oftmals durch den Klimawandel intensiviert werden.
Für resiliente Ökosysteme und die Anpassung an den Klimawandel in der Nord- und Ostsee gibt es verschiedene Handlungsoptionen. Die Entlastung der Meere durch flächendeckende Reduzierung durch Menschen verursachten Nutzungen und stofflichen Einträgen ist dabei eine Grundvoraussetzung. Die Einrichtung von Schutzzonen – auch für natürliche Kohlenstoffspeicherung, ökosystembasiertes Management oder das Konzept der naturbasierten Lösungen gegen Klimawandelfolgen sind weitere vielversprechende Optionen. Um die verschiedenen Handlungsoptionen für Nord- und Ostsee umzusetzen, bedarf es politischer Prozesse, zielgerichteter Forschung und Kooperation mit verschiedenen Stakeholdern sowie der Zivilgesellschaft auf regionaler und nationaler Ebene.
Das Projekt
Ziel des Vorhabens, kurz: "Resilienz und Klimaanpassung für Nord- und Ostsee", ist es, konkrete, sektorübergreifende Maßnahmenvorschläge für die Stärkung von Meeresschutz und Klimawandelanpassung zu erarbeiten. Diese Vorschläge sollen auf dem Handlungsfeld Meere und Küsten in der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) und dem Aktionsplan Anpassung aufbauen und die geplante Meeresstrategie der Bundesregierung unterstützen. Des Weiteren soll das Vorhaben grundsätzlich den sektorübergreifenden Dialog auf nationaler, europäischer und regionaler Ebene zu Meeresschutz und Klimawandelanpassung fördern.
Das Projekt umfasst dabei verschiedene Aspekte:
- die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Belastungen der Meere, Meeres(natur)schutz und aktuellen Klimaschutz- und Klimaanpassungsprozessen und bildet die Grundlage für konkrete Handlungsvorschläge für eine sektorübergreifende Meeres- und Anpassungspolitik;
- die Identifizierung und Einbindung sektorübergreifender Stakeholder;
- die Organisation und Durchführung von Fachdialogen zur Erarbeitung/Diskussion von Handlungsempfehlungen für die Umsetzung möglicher neuer oder neu bewerteter Maßnahmen zur Klimaanpassung und dem Schutz der Meere;
- die Aufbereitung der gewonnenen Erkenntnisse anhand von Kommunikationsmaterialien für verschiedene Adressat:innen.
Dabei fokussiert das Projekt auf die deutsche Nord- und Ostsee, adressiert jedoch auch internationale Stakeholder. Die Ergebnisse sollen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene vorgestellt und diskutiert werden. Das Ecologic Institut leitet das Projekt mit Unterstützung von AquaEcology (Oldenburg) im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA).