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Stärkung des Meeres- und Küstenschutzes in Wittmund

 
Presentation slides on "Nexus von Klimaanpassung und Meeresschutz Resilienz in Meeres-und Küstenökosystemen Online Vortrag vom 04.07.2024 für den Workshop: „Meerschutz, Küstenschutz und nachhaltiger Tourismus im und am Wattenmeer "

© Ecologic Institute, 2024

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Stärkung des Meeres- und Küstenschutzes in Wittmund

Kooperationsworkshop zu Klimaanpassung und nachhaltigem Tourismus

Präsentation
Datum
Ort
Wittmund, Deutschland
Vortrag

Am 14. November 2024 fand im Landkreis Wittmund ein Workshop statt, der sich mit den zentralen Herausforderungen an der Schnittstelle von Meeres- und Küstenschutz, nachhaltigem Tourismus und Klimaanpassung beschäftigte. Erstmals wird der Meeres- und Küstenschutz als spezieller Schwerpunkt in die Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte des Landkreises aufgenommen – ein zukunftsweisender Ansatz zur Bewältigung der Klimafolgen in der Nordseeregion.

Als eingeladener Referent präsentierte Gregory Fuchs vom Ecologic Institut zentrale Strategien zur Integration von Meeresschutz und Klimaanpassung, um die Resilienz von Meeres- und Küstenökosystemen zu stärken. Er hob die dringenden Herausforderungen hervor, darunter Bedrohungen für die Biodiversität und Küstengemeinden durch Meeresspiegelanstieg, Erosion und steigende Temperaturen im Wattenmeer. Dabei betonte er die Notwendigkeit innovativer und kooperativer Lösungen.

Gregory Fuchs stellte das Potenzial ökosystembasierter Ansätze wie der gezielten Rückverlegung von Deichen (Managed Realignment) und naturbasierter Lösungen (NbS) vor, durch die natürliche Lebensräume wie Salzwiesen und Küstenfeuchtgebiete wiederhergestellt werden. Diese dienen als Puffer gegen Sturmfluten und Meeresspiegelanstieg und fördern gleichzeitig die Resilienz von Ökosystemen und Küstengemeinden. Die Integration von Klimaanpassung in Meeresschutzstrategien und umgekehrt ist entscheidend für den langfristigen Erhalt von Ökosystemen und die Lebensqualität in Küstenregionen.

Zu den diskutierten Kernstrategien gehörten:

  • Förderung von "weichen" Küstenschutzmaßnahmen, wie der Wiederherstellung von Dünen und Sedimentmanagement, anstelle traditioneller harter Infrastruktur, um natürliche Küstendynamiken zu erhalten.
  • Stärkung der ökologischen Konnektivität durch Habitatrenaturierung und räumliche Planung, um die Migration von Arten und die Resilienz von Ökosystemen zu unterstützen.
  • Integration sozioökonomischer Aspekte, wie nachhaltigem Tourismus und naturbasierten Lebensgrundlagen, um die Akzeptanz bei Stakeholdern zu fördern und wirtschaftliche Tragfähigkeit sicherzustellen.

Gregory Fuchs unterstrich außerdem die Bedeutung eines ganzheitlichen und koordinierten Ansatzes, der die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Bürger, der Tourismusbranche, Naturschutzorganisationen und Behörden stärkt. Er rief zu aktiver Renaturierung in Bereichen mit gestörten natürlichen Prozessen, nachhaltiger Beweidung zur Simulation natürlicher Dynamiken und innovativen Monitoring-Techniken zur Entscheidungsfindung auf.

Anhand regionaler Beispiele betonte Gregory die Vorteile von:

  • Renaturierung von Küstenökosystemen, um Lebensräume wie das Wattenmeer an den steigenden Meeresspiegel anzupassen.
  • Flexiblen Managementansätzen, die den Schutz von Mensch und Natur in Einklang bringen.
  • Grenzüberschreitender Zusammenarbeit und dem Austausch von Wissen, um regionale und internationale Schutz- und Anpassungsbemühungen zu stärken.

Die Notwendigkeit langfristiger Verpflichtungen, wissenschaftlicher Forschung und Monitoring, um effektive Maßnahmen zu etablieren und Klimaanpassung sowie Biodiversitätsschutz zu fördern wurde hervorgehoben. Die Präsentation war ein Aufruf, ein resilienzbasiertes adaptives Management als Grundpfeiler einer nachhaltigen regionalen Entwicklung zu etablieren.

Der Workshop brachte Vertreter:innen von Umwelt- und Küstenschutzbehörden, Nationalparkverwaltungen, landwirtschaftlichen und fischereilichen Beratungsstellen, regionalen Tourismusorganisationen und Klimaschutzinitiativen zusammen.

Die im Workshop gemeinsam entwickelten Ansätze dienen als Grundlage zur Erstellung konkreter Maßnahmen für die Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte des Landkreises Wittmund. Ziel ist es, lokal angepasste, wissenschaftlich fundierte und sozial integrative Strategien umzusetzen. Dieser kooperative Ansatz zeigt, wie wertvoll lokales Wissen und Fachkompetenz bei der Entwicklung praxisnaher und langfristiger Lösungen für die Klimafolgenbewältigung sind.

Weitere Informationen zu den Klimaschutz- und Klimaanpassungsaktivitäten des Landkreises Wittmund finden Sie unter www.landkreis-wittmund.de/Umwelt

Wie können Meeres- und Küstenschutz, Klimaanpassung und nachhaltiger Tourismus Hand in Hand gehen?

Kontakt

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Veranstaltung
Vortrag
Datum
Ort
Wittmund, Deutschland
Sprache
Deutsch
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Meeres- und Küstenschutz, Klimaanpassung, nachhaltiger Tourismus, ökosystembasierte Ansätze, naturbasierte Lösungen, Rückverlegung von Deichen, Biodiversitätsschutz, Nordseeregion, Resilienz von Küsten, nachhaltige regionale Entwicklung, Klimaschutz, Renaturierung von Lebensräumen, adaptives Management, sozioökonomische Integration
Wittmund, Nordsee, Wattenmeer, Deutschland, Niedersachsen, europäische Küstenregionen
Ökosystemrenaturierung, Stakeholder-Zusammenarbeit, partizipative Ansätze, regionale Klimastrategien, Dünenrenaturierung, Sedimentmanagement, ökologische Konnektivität, sozioökonomische Planung, gemeindebasierte Lösungen, interdisziplinärer Workshop, resilienzbasiertes Management, wissenschaftliches Monitoring