Role of Soils in Climate Change Mitigation
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- Zitiervorschlag
Frelih-Larsen, Ana et al. 2022: Role of soils in climate change mitigation. Interim Report. Climate Change 56/2022. German Environment Agency: Dessau-Roßlau.
Dieser Bericht untersucht das Reduktionspotential klimafreundlicher Bodenbewirtschaftungspraktiken auf globaler, EU- und deutscher Ebene. Zudem geht der Bericht auf die wichtigsten Bewirtschaftungsmaßnahmen ein, sowie den möglichen positiven Nebeneffekten, Zielkonflikten und den Herausforderungen bei der Umsetzung.
Weltweit speichern Böden zwei- bis dreimal so viel Kohlenstoff wie die Atmosphäre. Als Kohlenstoffsenke und -quelle von Treibhausgasemissionen spielen sie eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. In der Vergangenheit haben die Kohlenstoffvorräte im Boden erheblich abgenommen und sie werden weiter abnehmen, wenn die bisherigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmethoden nicht angepasst werden, Moorflächen weiterhin entwässert werden und Wälder oder Grünland in Ackerland oder Siedlungen und Infrastruktur umgewandelt wird. Nach aktuellem Erkenntnisstand werden die Auswirkungen des Klimawandels dazu führen, dass Böden in Zukunft weniger CO₂ speichern können.
Um das Potenzial der Böden für den Klimaschutz zu nutzen, sollten naturbasierte Maßnahmen mit erheblichem Minderungspotenzial und positiven Nebeneffekten Vorrang haben. Dazu gehören die Erhaltung der derzeitigen Kohlenstoffspeicher, insbesondere die Moore, wo die Verluste momentan am größten sind, sowie der Schutz von Wäldern und anderen natürlichen Ökosystemen. Die Umwandlung von Ackerböden in Grünland in Gebieten mit geringerer Produktivität oder hoher Erosionsgefahr sowie der Aufbau und die Bewirtschaftung agroforstwirtschaftlicher Systeme haben ein hohes Minderungspotenzial und zahlreiche weitere Vorteile für das Ökosystem.
Das zusätzliche Speicherungspotenzial auf mineralischen Böden auf Acker- und Grünlandflächen ist begrenzt und unsicher, da das Risiko sehr hoch ist, dass der gespeicherte Kohlenstoff wieder freigesetzt wird. Dennoch ist eine klimafreundliche Bewirtschaftung von Ackerböden von entscheidender Bedeutung, um den Ausstoß von Treibhausgasen auf Ackerland zu minimieren und die Bewirtschaftung gleichzeitig an die Klimaauswirkungen anzupassen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere verbesserte Fruchtfolgen, die stärkere Integration von Leguminosen, der Einsatz von Deckfrüchten sowie die Verringerung der Bodenverdichtung und der Störung von Böden wichtig.
Auch für Nitrifikationshemmer, die Anwendung externer Inputs (z. B. Kompost und Biokohle) und die Präzisionslandwirtschaft sind Schutzvorkehrungen erforderlich, um nachteilige Auswirkungen dieser Verfahren auf die Gesundheit der Böden und ihre Fähigkeit zur Erhaltung und Bindung von Kohlenstoff zu vermeiden.
Die Gesamtauswirkungen von Bodenbewirtschaftungsmaßnahmen auf das Klima müssen berücksichtigt werden, da bestimmte Maßnahmen zwar die Kohlenstoffspeicherung fördern, aber gleichzeitig auch zu einem Anstieg der Emissionen führen können. Ein besseres Verständnis der Netto-Klimaauswirkungen ist daher erforderlich, damit Maßnahmen mit einem insgesamt positiven Minderungseffekt priorisiert werden. Insgesamt muss die Klimaauswirkungen von Bodenschutzmaßnahmen in Treibhausgasinventaren erfasst werden können.